Long Covid: Risiko nach Omikron-Infektion weniger gross
Wer sich mit Omikron angesteckt hat, leidet weniger oft an Long Covid als andere Corona-Infizierte. Dies fand eine Studie des St. Galler Kantonsspitals heraus.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Chance auf Long Covid ist bei Omikron-Infizierten geringer.
- Eine neue Studie des Kantonsspitals St. Gallen kam zu dieser Erkenntnis.
- Da die Probanden jung und geimpft waren, sind die Ergebnisse jedoch nicht allgemeingültig.
Oft bleibt die Sorge vor Long Covid nach einer Corona-Infektion. Bei einer Omikron-Infektion fällt das Risiko geringer aus, jedenfalls vergleichsweise zu einer Wildtyp-Virus-Infektion. Dies zeigte eine neue Studie aus der Schweiz.
Für die Studie des Kantonsspitals St. Gallen wurden laut «CH Media» insgesamt 1200 Personen untersucht. Sie alle stammen aus der Schweiz.
Die Wahrscheinlichkeit, Symptome von Long Covid aufzuweisen, ist bei Wildtyp-Infizierten demnach um bis zu 67 Prozent höher. Dies im Vergleich zu den Studienteilnehmern, die vor einer Infektion verschont blieben. Diejenigen, die sich erstmals mit dem Omikron-Virus ansteckten, wiesen keine höhere Wahrscheinlichkeit als Nicht-Infizierte auf, an Long Covid zu erkranken.
Long Covid: Risiko besteht für ältere Menschen
Carol Strahm, der an der Studie mitgewirkt hat, erklärt, warum der Vergleich mit Nicht-Infizierten gezogen wurde. Demnach existiere noch keine allgemein gültige Definition von Long Covid. «Und da die Symptome von Long Covid sehr unspezifisch sind, kommen sie auch ohne Covid-Infektion häufig vor. Deshalb haben wir dieselben Symptome bei Infizierten und Nichtinfizierten abgefragt.»
Zudem hat eine Reinfektion mit Omikron nach einer Wildtyp-Infektion keinen Einfluss auf die Entwicklung neuer Long-Covid-Symptome.
Die positiven Studienergebnisse sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen. Denn bei den Befragten waren junge, gesunde und geimpfte Frauen überrepräsentiert. «Deshalb kann man unsere Erkenntnisse wahrscheinlich nicht verallgemeinern. Ich könnte mir vorstellen, dass zum Beispiel ältere und kränkere Leute ein anderes Risiko haben», so Strahm.
Die Studie wurde auf der Plattform American Association for the Advancement of Science (AAAS) publiziert. Sie wird Mitte April am «European Congress of Clinical Microbiology & Infectious Diseases» in Kopenhagen vorgestellt.