Mit den E-Zigaretten sind viele Hoffnungen verbunden

Keystone-SDA
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Bern,

Die E-Zigarette soll den Kampf gegen die Nikotin- und Tabaksucht in der Schweiz unterstützen – und somit Leben retten.

E-Zigaretten Juul
Die E-Zigaretten Juul sind vor allem bei jungen Rauchern beliebt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer vom Tabak wegkommen will, kann an manchen Orten gratis E-Zigaretten beziehen.
  • Für die Zukunft wird mit einer positiven Entwicklung des E-Zigaretten-Trends gerechnet.

Suchtexperten und Raucher setzen grosse Hoffnungen in E-Zigaretten. Die elektronischen Glimmstengel werden teilweise sogar kostenlos abgegeben, um Rauchern den Ausstieg aus ihrer Sucht zu erleichtern.

So beschritt die Suchthilfe Ost im Kanton Solothurn mit einem Pilotversuch kurz vor Weihnachten Neuland: In den Regionen Olten, Gösgen, Gäu, Thal, Dorneck und Thierstein werden während 18 Monaten Raucherinnen und Rauchern kostenlos E-Zigaretten zur Verfügung gestellt, wenn sie aus der Tabaksucht aussteigen wollen.

Bedingung ist, dass sie sich durch Beraterinnen und Berater begleiten und unterstützen lassen und das Rauchen von Zigaretten zugunsten des weniger schädlichen elektronischen Ersatzprodukts aufgeben. Die zu verdampfende Flüssigkeit müssen zwar alle, die mitmachen, selbst bezahlen.

Verdampfen besser als verbrennen

Das Umsteigen wird ihnen aber erleichtert, in dem die Verdampf-Geräte unkompliziert abgegeben werden. Das «alternative» Rauchen bietet auch eine Entlastung für das Portemonnaie, wie die Suchthilfe Ost, die eng mit den Gemeinden zusammenarbeitet, bekannt gab. Die Kosten für den Konsum von E-Zigaretten sind vier bis acht Mal tiefer als wenn herkömmliche Zigaretten am Kiosk gekauft werden.

Mit dem Pilotversuch liegt die Suchthilfe Ost auf der Linie der Suchtfachleute. Die Föderation der Suchtfachleute hatte bereits vor über einem Jahr einen Kurswechsel in der Schweizer Tabakpolitik gefordert. E-Zigaretten sollen demnach als wirksames Instrument der Schadenminderung anerkannt werden, da verdampfen besser sei als verbrennen.

Über die langfristigen Folgen des Konsums von E-Zigaretten ist zwar noch nichts bekannt. Gemäss Studien der Tabakwirtschaft sollen sie aber 95 Prozent weniger schädlich sein als herkömmliche Zigaretten. Dies könnte positive volkswirtschaftliche Auswirkungen haben und auch Leben retten: Derzeit sterben in der Schweiz jedes Jahr 9500 Menschen aufgrund ihres Tabakkonsums.

Bundesverwaltungsgericht leitet Wende ein

Seit dem vergangenen Frühling dürfen in der Schweiz nun auch nikotinhaltige Liquids für E-Zigaretten verkauft werden. Das Bundesverwaltungsgericht hatte damals auf die Beschwerde einer Herstellerfirma hin das Verbot des Bundesamtes für Lebensmittel und Veterinärwesen (BLV) gekippt.

Ob es nun zu einem Boom der E-Zigaretten kommt, ist ungewiss. Gemäss dem Suchtmonitoring 2016 – neuere Zahlen existieren nicht – haben 15 Prozent der Bevölkerung mindestens schon einmal eine E-Zigarette probiert. Drei Jahre zuvor waren es erst 6,7 Prozent gewesen.

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