Mondbildende Staubscheibe um Exoplaneten erstmals nachgewiesen

Merja Silfverberg
Merja Silfverberg

Chile,

Forschende konnten erstmals eine Scheibe um einen sich bildenden Exoplaneten nachweisen. In dieser Staubscheibe könnten später gleich drei Exomonde entstehen.

Exoplaneten
Diese künstlerische Animation zeigt eine Staubscheibe um einen Exoplaneten. (Symbolbild) - ESO/L. Calçada, ALMA (ESO/NAOJ/NRAO)/Benisty et al.

Das Wichtigste in Kürze

  • Forschern an der Universität von Chile gelang ein Durchbruch in der Astronomie.
  • Sie konnten erstmals ein Bild einer Staubscheibe um einen Exoplaneten aufnehmen.
  • In dieser Scheibe könnten sich zukünftig gleich drei Exomonde bilden.

Forscher konnten erstmals eindeutig eine Staubscheibe um einen Exoplaneten nachweisen, in der sich Monde bilden dürften. Dazu haben sie laut «Heise Online» das internationale Radioteleskop-Observatorium «ALMA» der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile benutzt. Anhand dieser Daten können nun die Entstehung von Monden und Planeten in anderen Systemen genauer erforscht werden.

Auf dem aufgenommenen Foto ist die mondbildende Scheibe des Exoplaneten «PDS 70 c» deutlich zu erkennen. Dieser ist etwa 400 Lichtjahre von der Erde entfernt und umkreist seinen eigenen Stern. Das Team um Myriam Benisty habe schon früher Hinweise auf diese Scheibe gefunden, aber erst jetzt sei der Nachweis gelungen.

Exoplaneten
Dieses Bild wurde mit ALMA aufgenommen und zeigt Weitwinkel- (links) und Nahaufnahmen (rechts) der mondbildenden Scheibe, die den Exoplaneten PDS 70c umgibt. - ALMA (ESO/NAOJ/NRAO)/Benisty et al.

Hinter dem Prozess der Entstehung von Monden und derer von Planeten stecken laut den Forschenden die gleichen Abläufe. Planeten bilden sich in staubhaltigen Scheiben rund um junge Sternen. Sie können aber im Laufe ihres Entstehungsprozesses selber eine solche Staubscheibe um sich herum ansammeln. Das Material darin kann Klumpen bilden, aus denen schliesslich ein Mond entsteht.

Drei Monde könnten sich um den Exoplaneten bilden

Die Details über eine solche Bildung sind bis heute nicht vollständig verstanden, weshalb dieser Fund zur Erforschung beitragen könnte. Seit den 90er-Jahren wurden bereits mehrere tausend Exoplaneten gefunden, deren Existenz zuvor bezweifelt wurden. Über Exomonde war bisher aber nur spekuliert worden. Um den Exoplaneten fanden die Astronomen genügend Material, dass gleich drei Exomonde in der Grösse unseres Mondes entstehen könnten.

Insgesamt habe die Staubscheibe einen Durchmesser von ungefähr einer Astronomischen Einheit, welche der Entfernung zwischen Erde und Sonne entspricht. Damit ist die Scheibe rund 500 Mal grösser als die Ringe unseres Saturns. Dieser Exoplanet ist auch von grosser Bedeutung, da er der einzige bekannte Exoplanet ist, der sich noch im Entstehungsprozess befindet.

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