Wasserstoffhaltiger Exoplanet von Schweizer Teleskop entdeckt
Der Exoplanet Nu2 Lupi wurde von einem Schweizer Forschungsteam charakterisiert. Die Hülle könnte aus Wasserstoff- und Heliumgasen bestehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Sternbild Lupus konnte per Zufall ein neuer Himmelskörper charakterisiert werden.
- Laut den Forschern ist der Exoplanet Nu2 Lupi wasserreich, aber nicht bewohnbar.
Mit dem Schweizer Weltraumteleskop Cheops gelang es Astronominnen und Astronomen, einen Exoplaneten im Sternbild Lupus zu charakterisieren. Der Planet kreist um den rund 46 Lichtjahre entfernten Stern namens Nu2 Lupi.
Exoplanet während Transit beobachtet
Dem internationalen Forschungsteam unter Leitung der Universitäten Bern und Genf gelang es, den Exoplaneten zu beobachten. Dies geschah während seines Transits, also beim Vorbeiziehen vor seinem Stern aus Blickrichtung der Erde.
Das ermöglichte, den Exoplaneten mit dem Namen nu2 Lupi d zu charakterisieren: Er ist 2,5-mal so gross wie die Erde und fast 9-mal so schwer. Dies berichtet das Team im Fachmagazin «Nature Astronomy». Es sei erstmalig, dass ein Exoplanet mit einer Umlaufzeit von über 100 Tagen entdeckt wurde. Und zwar einer, der einen von blossem Auge sichtbaren Stern kreuze.
Tatsächlich war die Entdeckung ein glücklicher Zufall. Die Forschenden richteten das Weltraumteleskop auf das Sternsystem, da sie eigentlich die anderen zwei Exoplaneten untersuchen wollten. Der nun beschriebene Nu2 Lupi huschte unerwarteterweise während seines Transits ins Blickfeld.
Wasserreich, aber unbewohnbar
Die Forschenden kombinierten die Messungen von Cheops mit Archivdaten von anderen Observatorien und numerischen Modellen. So konnten sie ebenfalls die Dichte und Zusammensetzung des Planeten-Dreiergespanns bestimmen.
«Der innerste Exoplanet ist hauptsächlich felsig, während die beiden äusseren von Hüllen aus Wasserstoff- und Heliumgasen umhüllt zu sein scheinen. Unter denen enthalten sie grosse Mengen an Wasser.» Das erklärte Laetitia Delrez, Gastforscherin an der Universität Genf und Hauptautorin der Studie. So besteht ein Viertel der Masse jedes Planeten aus Wasser.
Zum Vergleich: Bei der Erde macht Wasser weniger als 0,1 Massenprozent aus. Allerdings ist das Wasser der Exoplaneten nicht flüssig, sondern liegt als Hochdruckeis oder Hochtemeperaturdampf vor. Das macht die Planeten unbewohnbar.
Exoplanet soll genauer untersucht werden
Der nächste Schritt sei nun, die Exoplaneten mit leistungsstärkeren Teleskopen zu untersuchen. So liess sich David Ehrenreich, Professor an der Uni Genf und Mitautor der Studie, zitieren.
Im Hinblick auf Nu2 Lupi meint er, dass dieser Planet besonders viele Informationen zu seiner Entstehung bergen könnte. Dies, aufgrund seiner weiten Entfernung zum Mutterstern.