Mpox: Impfstoff für Kinder durch Bavarian Nordic beantragt
Bavarian Nordic hat eine EU-Zulassung für ihren Impfstoff gegen Mpox und Pocken beantragt, um auch Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren impfen zu können.
Die führende dänische Biotechnologiefirma Bavarian Nordic hat klinische Daten zur Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) eingereicht, um einen signifikanten Ausbau der Zulassung ihres Impfstoffes gegen Mpox und Pocken zu erreichen.
Gegenwärtig ist die Anwendung des Impfstoffes auf Erwachsene beschränkt, berichtet unter anderem das «Handelsblatt». Das Unternehmen strebt jedoch eine Erweiterung auf zwölf- bis siebzehnjährige Jugendliche an, wie der CEO von Bavarian Nordic, Paul Chaplin, mitteilen liess.
Gesundheitsnotstand von internationaler Tragweite
Mpox, eine Viruskrankheit, wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) letzte Woche aufgrund eines Anstiegs in mehreren afrikanischen Staaten als Gesundheitsnotstand von internationaler Tragweite eingestuft.
Die nicht verhältnismässige Betroffenheit von Kindern und Jugendlichen während des aktuellen Ausbruchs in Afrika zeigt die Wichtigkeit und Dringlichkeit, den Zugang zu Impfstoffen und Behandlungen für diese gefährdete Bevölkerungsgruppe zu erweitern.
Die Börsenreaktion auf die Nachrichten war positiv: Die Aktien des Unternehmens verzeichneten einen Anstieg von 14 Prozent. Bavarian Nordic rechnet damit, dass die vorhandene Zulassung nach Prüfung durch die EMA im vierten Quartal auf Jugendliche ausgedehnt werden könnte.
Impfstoff: Weitere Studien geplant
Zusätzlich plant die Biotechfirma eine klinische Studie, um die Sicherheit des Impfstoffes bei Kindern im Alter von zwei bis zwölf Jahren zu prüfen.
Finanziert durch die internationale Impfstoff-Initiative Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI), soll diese Untersuchung Ende des Jahres in der Demokratischen Republik Kongo und in Uganda beginnen. Seit Beginn des aktuellen Ausbruchs der Virusinfektion im Januar 2023 wurden im Kongo rund 27'000 Fälle und mehr als 1100 Todesfälle, hauptsächlich unter Kindern, gemeldet.
Das Robert Koch Institut (RKI) in Deutschland sieht aktuell jedoch keine erhöhte Gefährdung durch die Klade-I-Viren im Land. Es beobachtet jedoch die Situation sorgfältig und passt seine Empfehlungen entsprechend an.