Mykoplasmen sind seit der Corona-Pandemie verschwunden

Keystone-SDA
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Bern,

Forscher sind überrascht: Die sogenannten Mykoplasmen sind seit der Corona-Pandemie nicht mehr aufgetaucht. Über die Gründe wird noch gerätselt.

Coronavirus
Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus haben auch andere Krankheitserreger zum Verschwinden gebracht. Ein Erreger ist nach wie vor nicht wieder aufgetaucht. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie zeigt: Mykoplasmen sind nach Corona nicht mehr aufgetaucht.
  • Die Absenz des Erregers von Lungenentzündungen sorgt für Staunen bei Forschenden.
  • Allerdings geht man davon aus, dass die Mykoplasmen zurückkommen.

Auch im dritten Jahr nach der Corona-Pandemie sind Mykoplasmen nicht wieder aufgetaucht. Das belegen Zahlen in einer neuen Studie. Die andauernde Absenz dieses Lungenentzündung-Erregers überrascht Forscherinnen und Forscher – und gibt Anlass zu Spekulationen.

Studienleiter Patrick Meyer Sauteur vom Kinderspital Zürich sagt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Dienstag: «Je länger es dauert, desto spannender wird es.»

Vor der Pandemie waren Mykoplasmen (Mycoplasma pneumoniae) eine der häufigsten bakteriellen Erreger von Lungenentzündungen bei Kindern. Mit den Massnahmen gegen Covid-19 ist es aber zu einem Einbruch der Übertragungen gekommen. Das konnte laut Meyer Sauteur auch für andere Erreger beobachtet werden. Bis auf die Mykoplasmen sind diese aber mit der Aufhebung der Massnahmen fast alle wieder zurückgekommen.

Mykoplasmen könnten wieder kommen

In einer neuen Studie im Fachblatt «The Lancet Microbe» untersuchte ein internationales Forschungsteam unter Meyer Sauteur die Frage: Sind die Mykoplasmen für immer weg?

Wie genau es weiter geht, könne zurzeit nicht mit Sicherheit gesagt werden. «Wir gehen aber davon aus, dass die Mykoplasmen wieder kommen», sagte Meyer Sauteur. Schliesslich seien sie nicht komplett verschwunden. Noch immer komme es zu vereinzelten Ansteckungen.

Die Frage ist aber: Wann? Dieses Wissen laut Meyer Sauteur für Spitäler und für die Auswahl einer wirksamen Therapie wichtig. «Die Überwachung ist hier das A und O», so Meyer Sauteur.

Generationszeit und Ausbreitungstempo als mögliche Erklärungen

Denn nach drei Jahren Absenz wurde auch die Immunität in der Bevölkerung kleiner. Kommt der Erreger wieder zurück, könnte das mehr und teilweise schwerere Infektionen zur Folge haben. Dank der laufenden weltweiten Überwachung sei ein promptes Reagieren aber möglich.

Der genau Grund für die fortwährende Absenz ist indes nicht geklärt. Die Forschenden vermuten einen Zusammenhang mit der langsamen Generationszeit (sechs Stunden; sonstige konventionelle Bakterien ca. 10-20 Minuten). Auch mit der langsamen Ausbreitung (1-3 Wochen Inkubationszeit) von Mykoplasmen könnte es zu tun haben.

Kommentare

User #1360 (nicht angemeldet)

Nauwissenschaftler am Ball. Immer unterhaltsam. Alle unterwegs zum Nobelpreis.

User #4600 (nicht angemeldet)

War nie ein Lemming, für eine Bratwurst ein Notzulassung gespritzt bekommen( Giftepritze)

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