Nach dem Niesen: Deutsches Amt empfiehlt Stosslüften

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Deutschland,

Nach dem Niesen oder Husten empfiehlt die «Kommission Innenraumlufthygiene» Stosslüftungen. Fenster dauerhaft gekippt zu halten, reiche nicht aus.

Coronavirus Niesen
Wegen einer Erkältung wurde Philip T.* süchtig nach Nasenspray. (Symbolbild) - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Niest oder hustet jemand, so sollte man sofort stosslüften.
  • Dies empfehlen Experten des deutschen Umweltbundesamts UBA.
  • Dauerhaft gekippte Fenster reichen nicht aus.

Um eine Ansteckung mit dem Coronavirus in Innenräumen zu vermeiden, sollte nach jedem Niesen oder Husten sofort stossgelüftet werden. Dies geht aus Angaben von Experten des deutschen Umweltbundesamts UBA hervor.

Die «Kommission Innenraumlufthygiene» am UBA empfiehlt weiter, in Schulen in jeder Pause «intensiv bei weit geöffneten Fenstern» zu lüften. Spätestens nach 45 Minuten Unterricht. Fenster dauerhaft gekippt zu halten, reiche dagegen in stark belegten Räumen nicht aus.

fesnter niesen
Nach dem Niesen: Intensive Stosslüftungen seien effektiver als ein dauerhaftes Lüften mit gekippten Fenstern. (Symbolbild) - pixabay

Frischluft sei unabhängig von weiteren Schutzmassnahmen wie Mindestabständen, Hygieneregeln oder Mund-Nase-Masken notwendig. Die Stellungnahme liegt der Nachrichtenagentur DPA vor.

Komme es «bei einzelnen Personen zu Krankheitssymptomen wie wiederholtes Niesen oder Husten», solle «unmittelbar gelüftet werden», heisst es darin. Das gelte nicht nur für Klassenzimmer, sondern auch Büros und Wohnungen. Räume, in denen Sport getrieben werde, sollten deutlich häufiger gelüftet werden - die Kommission empfiehlt fünfmal pro Stunde oder öfter. Wenn etwa wegen eines Familienbesuchs in Wohnungen viele Menschen in einem Raum sind, empfehlen die Experten, währenddessen zu lüften.

Nach dem Niesen – Frischluft statt Beimengen von Abluft

Die Empfehlungen sollen helfen, das Risiko für die Ansteckung mit Sars-CoV-2 «deutlich zu verringern», heisst es in der Stellungnahme weiter. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das Virus sich unter anderem über sogenannte Aerosole in der Luft verbreitet. Das sind winzige Partikel, die beim Atmen, Husten, Sprechen und Niesen entstehen. Konsequentes Lüften könne das Risiko für Ansteckungen deutlich reduzieren, aber keinen hundertprozentigen Schutz bieten, so die UBA weiter.

Lüftungsanlagen sollten der Kommission zufolge so eingestellt werden, dass sie frische Luft in die Räume bringen und keine Abluft beimengen. Von Umluft-Systemen wird also abgeraten. Auch mobile Luftreiniger halten die Experten nicht für einen geeigneten Ersatz fürs Lüften - sie könnten höchstens zusätzlich eingesetzt werden.

Sogenannte «CO2-Ampeln» könnten den Empfehlungen zufolge etwa in Schulen als «grober Anhaltspunkt» dafür dienen, ob gelüftet werden müsse. Eine CO2-Konzentration von höchstens 1000 ppm zeige «unter normalen Bedingungen einen hygienisch ausreichenden Luftwechsel an».

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