Nach Pandemie: Menschen vertrauen Wissenschaft noch nicht
Das Vertrauen in die Wissenschaft ist nach der Pandemie noch nicht vollständig zurückgekehrt. So ist die Öffentlichkeit weiterhin skeptisch.
Das Vertrauen in die Wissenschaft hat während der Corona-Pandemie gelitten. Es erholt sich nämlich nur langsam wieder, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Das Pew Research Center hat eine Umfrage durchgeführt, die den Vertrauensverlust in die Wissenschaft während der Pandemie untersucht.
Die Ergebnisse zeigen eine allmähliche Erholung. So berichtet es der «Frankfurter Rundschau».
Nach Pandemie: Vertrauen sank mit den Jahren
Laut der Studie gaben im Januar 2019 noch 86 Prozent der Befragten an, «sehr viel» Vertrauen in Wissenschaftler zu haben. Dieser Wert blieb im April 2020 mit 87 Prozent stabil.
Im November 2020 begann jedoch ein Vertrauensverlust. Der Tiefpunkt wurde im Oktober 2023 mit 73 Prozent erreicht.
Die jüngste Umfrage zeigt einen leichten Anstieg auf 76 Prozent.
Parteipolitische Kluft in der Einstellung
Die Umfrage offenbart eine parteipolitische Kluft bezüglich Wissenschaftler und deren Rolle in der Politik.
Demokraten vertrauen Wissenschaftlern stärker als Republikaner.
Amerikaner schätzen Problemlösungsfähigkeit
Alec Tyson, stellvertretender Direktor des Pew Research Center, erklärt:
«Wir sprechen von einem leichten Anstieg. Zumindest vorerst bedeutet dies das Ende des Rückgangs, den wir während der Pandemie beobachtet haben.»
Amerikaner bewerten Forscher positiv hinsichtlich Intelligenz und Problemlösungsfähigkeit. Doch nur 65 Prozent halten sie jedoch für «ehrlich», und 47 Prozent meinen, dass sie sich «anderen überlegen» fühlen.
Vertrauensverlust in andere Institutionen
Die Wissenschaft ist nicht die einzige Institution, die mit einem Vertrauensverlust kämpft. Auch das Vertrauen in die US-Regierung, den Gerichtshof und politische Parteien ist zurückgegangen.
Kathleen Hall Jamieson, Direktorin des Annenberg Public Policy Center, kommentiert:
«Insgesamt sehen wir einen Rückgang des Vertrauens in Institutionen. Das Vertrauen in die Wissenschaft ist im Vergleich zu diesen anderen Institutionen nach wie vor hoch.»
Marcia McNutt, Präsidentin der National Academy of Sciences, reflektiert über die Pandemie: «Jeder Wissenschaftler, den ich kenne, hätte sich eine massive Erholung des Vertrauens in die Wissenschaft gewünscht.»