Schwarzes Loch

Schwarzes Loch: Nasa veröffentlicht Klänge aus dem Weltall

Julian Blatter
Julian Blatter

USA,

Wie klingt ein Schwarzes Loch? Die Nasa hat diese Frage kürzlich beantwortet und hat damit erstaunliches zutage gefördert.

Schwarzes Loch
Diese Aufnahme zeigt Partikel um ein Schwarzes Loch. Das Bild wurde mithilfe von Mikrowellen und Röntgenstrahlung erstellt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nasa macht Schwarze Löcher hörbar: Mittels eines Verfahrens namens «Sonifikation».
  • Dabei werden Daten in hörbare Töne umgewandelt.
  • Demnach produzieren unterschiedliche Schwarze Löcher unterschiedliche Töne.

Wie hört sich ein Schwarzes Loch an? Die Nasa findet eine Antwort auf diese Frage und bringt eines zum Klingen – mit interessantem Resultat.

Um ein Geräusch zu erzeugen, benötigt es erstmal Schallwellen. Danach müssen die Schallwellen ein Medium in Schwingung versetzen. Durch diesen Prozess können sich Schallwellen ausbreiten – doch wie verhält sich das in den Leeren des Alls?

Die US-Weltraumbehörde klärt einen Irrtum auf Twitter auf: Auch im Weltraum gäbe es Schall. Der Irrtum begründe sich in der durchaus richtigen Annahme, dass der Grossteil des Alls als Vakuum zu verstehen ist. Doch in Galaxienhaufen gäbe es «soviel Gas, dass wir tatsächlich Schallwellen messen konnten. Wir haben die Geräusche aufgewertet und verstärkt, damit wir ein Schwarzes Loch hören können!»

Mithilfe des Röntgensatelliten Chandra konnte die Nasa die Schallwellen aufzeichnen. Urheber der Geräusche ist ein Schwarzes Loch im Zentrum des Perseushaufens, ungefähr 240 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.

Diese Schallwellen hat die Nasa mit dem Röntgensatelliten Chandra aufgezeichnet. Urheber der Klänge ist ein Schwarzes Loch im Zentrum des etwa 240 Millionen Lichtjahre entfernten Perseushaufens.

Schwarzes Loch
Ein Schwarzes Loch. Die Abbildung von M87* von 2019 war die erste Aufnahme eines Schwarzen Lochs. - Keystone

Das Problem: Der Ton sei für das menschliche Gehör nicht erfassbar, schrieb die Nasa bereits in einer Mitteilung von Anfangs Mai. Er befände sich 57 Oktaven unter dem mittleren C auf dem Klavier.

Um die Geräusche des Schwarzen Lochs hörbar zu machen, bediente sich die Nasa der Sonifikation. Einfach erklärt: Die Nasa wandelte die empfangenen Daten in Klänge um.

Dafür habe man die Schallwellen gemäss der Mitteilung der Nasa erst identifiziert, dann extrahiert und schliesslich einfach oktaviert. Demnach seien die veröffentlichten Aufnahmen 57, beziehungsweise 58 Oktaven über ihrer eigentlichen Tonhöhe. «Anders ausgedrückt: Sie werden 144 Billiarden, beziehungsweise 288 Billiarden Mal höher gehört als ihre ursprüngliche Frequenz», so die Nasa.

Anderes Schwarzes Loch – anderes Klangbild

Und die Weltraumbehörde liefert auch gleich ein anderes Anwendungsbeispiel einer solchen Sonifikation nach. In diesem Fall inklusive Visualisierung. Die Töne produziert ein Schwarzes Loch in der Riesengalaxie Messier 87, rund 55 Millionen Lichtjahre von der Milchstrasse entfernt. Dieses Schwarze Loch hört sich aber gänzlich anders an als jenes aus dem Perseushaufen.

Für Weltraum-Fanatiker und Klang-Enthusiasten hat die Nasa eine Website mit verschiedenen Sounds aus dem Universum aufgeschaltet. Dort werden beispielsweise das Zentrum unserer Milchstrasse und mehr hörbar gemacht.

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