Netto-Null bis 2050 braucht laut Computermodell mehr Anstrengungen

Keystone-SDA
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Genève,

Die Schweiz müsste sich mehr anstrengen, um das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen – eine Studie zeigt, dass es zusätzliche politische Massnahmen benötigt.

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Seit 2020 wird das Unternehmen durch eigene Solaranlagen versorgt. (Symbolbild) - Robert Michael/dpa

Ein Erreichen des Netto-Null-Ziels bis 2050 ist für die Schweiz einer neuen Studie zufolge ohne zusätzliche politische Massnahmen unrealistisch. Zu dieser Einschätzung kamen Forschende der Universität Genf mit einem neuen Computermodell. Das Modell sei genauer als bisherige Modelle, hiess es von der Universität Genf (Unige) in einer Mitteilung vom Montag.

Die Ergebnisse, die in der Fachzeitschrift «Pnas Nexus» veröffentlicht wurden, sollen laut Unige dazu beitragen, dass die Energiepolitik ihre Ziele erreicht. Das Modell wurde laut den Forschenden entwickelt, um Voraussagen über die Verbreitung von drei Energietechnologien zu erstellen: Photovoltaik, Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge.

Es handle sich um ein sogenanntes probabilistisches Modell, das auf den für jede Gemeinde verfügbaren Daten basiere und zwölf existierende Modell kombiniere. Mit einem Supercomputer könne mit diesem Modell für jede Gemeinde die Diskrepanz zwischen den Zielen und der modellierten Realität errechnet werden.

Thun BE wird 90 MW mit Solaranlagen produzieren

Die Forscher ermittelten mit dem neuen Modell unter anderem für die Stadt Thun BE, ob sie ihre Energieziele erreichen werden, wenn sie weitermachen wie bisher. Um die CO₂-Neutralität zu erreichen, setzen die Thuner Behörden laut Unige auf eine Photovoltaik-Produktion von über 120 Megawatt (MW) im Jahr 2050 (derzeit sind es noch weniger als 20 MW) und die Inbetriebnahme von 12'000 Elektrofahrzeugen (derzeit sind es rund 500).

Das Resultat der Modellierung: Macht die Stadt weiter wie bisher, wird sie im Jahr 2050 wahrscheinlich nur 90 MW mit Solaranlagen produzieren, und weniger als 8000 Elektrofahrzeuge in Betrieb genommen haben.

«Wenn man sich unsere Ergebnisse ansieht, erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass die Schweiz ohne eine Änderung der Politik bis 2050 Netto-Kohlenstoffemissionen erreichen wird», liess sich Studienleiterin Evelina Trutnevyte in der Mitteilung zitieren.

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Kommentare

User #2326 (nicht angemeldet)

Klarer Fall von GIGO. Wir haben nicht genug Input (zb. wie viele Kriege etc.) um ein präzises Programm zu schreiben.

User #4522 (nicht angemeldet)

Ja, aber es ist mir gänzlich unbekannt, dass Menschen nun auch auch für ausbrechende Vulkane in Indonesien verantwortlich sein sollen.

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