Mit einem innovativen Gerät können Forschende nun die Gehirnaktivität von Patienten ausserhalb des Spitals überwachen.
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Elektroden zur Messung von Gehirnströmen (EEG) sind bei einer an Epilepsie erkrankten Patientin auf der Kopfhaut befestigt. (Symbolbild) - Keystone

Mit einem neuen Gerät können Forschende die elektrische Gehirnaktivität gewisser Patienten auch ausserhalb des Spitals überwachen. Dies könnte nach Ansicht der Entwickler die Behandlung von Epilepsie grundlegend verändern. Mit einem sogenannten Elektroenzephalogramm, einem EEG, können kleinste Funktionsstörungen im Hirn beobachtet und lokalisiert werden

Dies erklärte das Inselspital Bern in einer Mitteilung vom Mittwoch. Das ist laut dem Spital für das Verständnis und die Diagnose von Epilepsie entscheidend. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Planung einer wirksamen Behandlung.

Erfolgreiche Machbarkeitsstudie

Bei konventionellen EEG-Geräten sind Patientinnen und Patienten allerdings verkabelt. ihr Bewegungsradius ist damit stark eingeschränkt. Forschende des Inselspitals und der Universität Bern haben in Zusammenarbeit mit dem Wyss Center eine neuartige Elektrode entwickelt, die zwischen Kopfhaut und Schädel geschoben werden kann.

In einer erste klinischen Machbarkeitsstudie haben die Forschenden solche Elektroden acht Patientinnen und Patienten implantiert. In einer einstündigen Operation platzierten sie so bis zu 28 Elektroden im Kopf der Testpersonen. Schwerwiegende Nebenwirkungen zeigten sich bei diesen acht Patientinnen und Patienten nicht, wie die in der Fachzeitschrift «Neurology» veröffentlichten Studienresultate zeigten.

Das System mit dem Namen Epios erbrachte laut dem Inselspital dabei Ergebnisse, die mit jenen herkömmlicher EEG vergleichbar sind. Getestet wurde allerdings nur bis zu neun Tage lang. Ob der Ansatz auch bei einem längeren Einsatz sicher ist, werden weitere Studien zeigen müssen.

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