Riesiger Eisberg bricht in der Antarktis ab
Ein Eisberg von der 15fachen Grösse von Paris hat sich aus der Antarktis gelöst.
Das Wichtigste in Kürze
- Wissenschaftlerin: Normaler Vorgang und nicht durch Klimawandel verursacht.
Der D28 sei zwischen dem 24. und 25. September vom Amery-Schelfeis im Osten der Antarktis abgebrochen, wie Copernicus, das Erdbeobachtungsprogramm der EU, mitteilte. Mit dem Klimawandel habe der Vorgang aber nichts zu tun, vielmehr sei er Teil des natürlichen Zyklus' des Schelfeises, sagte die US-Gletscherforscherin Helen Amanda Fricker.
Nach ihren Angaben ist der D28 rund 210 Meter dick und hat eine Masse von etwa 315 Milliarden Tonnen. Seine Fläche beträgt laut Copernicus 1582 Quadratkilometer.
Dass sich Eisberge von Schelfeis lösen, sei ein normaler Vorgang bei den schwimmenden Eisplatten, sagte Fricker. «Schelfeis muss Masse loswerden, weil es ständig an Masse gewinnt. Seine Grösse soll sich nicht verändern», erklärte die Expertin vom Scripps Institut für Ozeanographie der Universität von Kalifornien.
Die Verhältnisse im Osten der Antarktis seien anders als in der westlichen Antarktis oder als in Grönland, sagte Fricker. Dort führe der Klimawandel zu einer rasanten Erwärmung. «Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit das nicht durcheinanderbringt», fügte sie hinzu. Der Abbruch des D28 sei keine Folge des Klimawandels. Allerdings solle niemand glauben, der Klimawandel fände nicht statt, betonte Fricker.
Die Wissenschaftlerin erinnerte daran, dass sich vor zwei Jahren ein drei Mal so grosser Eisberg vom Eisschelf Larsen C gelöst habe. Auch damals hatte es sich laut Forschern um ein «Naturereignis» gehandelt.