Schweizer Forscher entdecken neue Hinweise zum Ursprung des Lebens
Laut einer Studie der ETH Zürich könnte das Leben vor vier Milliarden Jahren in grossen Natronseen entstanden sein.

Das Leben auf der Erde könnte vor vier Milliarden Jahren in grossen Natronseen entstanden sein. Das zeigen Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) in einer neuen Studie.
Damit Leben entstehen kann, braucht es genügend Phosphor. Phosphor ist beispielsweise ein Bestandteil der DNA, des Erbguts. Dieses Element ist jedoch knapp, wie die ETH Zürich am Dienstag in einer Mitteilung erklärte. Dies war auch schon zur Zeit so, als das Leben entstand.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fragten sich daher, wie und wo solche hohen Phosphor-Konzentrationen auf der Erde vor Milliarden Jahren vorkamen. ETH-Forschende haben darauf eine neue Antwort: Grosse Natronseen ohne natürlichen Abfluss.
Natronseen als Wiege des Lebens
Solche Seen geben nur durch Verdunstung Wasser ab. Dadurch bleibt der Phosphor im Wasser zurück, anstatt dass er durch Flüsse und Bäche abgeführt wird. So konnten sich sehr hohe Phosphorkonzentrationen bilden.
Schon 2020 hatten Forschende der University of Washington darauf hingewiesen, dass Natronseen die Wiege des Lebens sein könnten. Die Forschenden von ETH Zürich haben diese Theorie nun genauer untersucht.
Nicht jeder Natronsee ist demnach geeignet. In kleinen Natronseen würde der Phosphorvorrat schneller zur Neige gehen, als er wieder aufgefüllt sei, sobald sich Leben in ihnen zu entwickeln beginne, erklärte der Studienerstautor Craig Walton laut Mitteilung.
Leben entstand eher in grossen Gewässern
Die Forschenden gehen davon aus, dass das Leben eher in solchen grossen Gewässern als in kleinen Tümpeln entstanden ist, wie es Charles Darwin vermutet hatte. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht.