Smartwatches messen Blutzucker ohne Stich in den Finger

Keystone-SDA
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Bern,

Den Blutzucker mit einer Smartwatch messen – und zwar ohne Stich in den Finger oder Sensor am Oberarm.

Smartwatch Handgelenk schwarz Herzfrequenz
Viele Smartwatches messen über Infrarotlicht den Puls. - Franziska Gabbert/dpa-tmn

Den Blutzucker mit einer Smartwatch messen – und zwar ohne Stich in den Finger oder Sensor am Oberarm. Mit künstlicher Intelligenz haben Schweizer Forschende in einer Pilotstudie Smartwatches dafür trainiert. Die Uhren nutzen dafür Daten wie die Herzfrequenz und die Hautleitfähigkeit.

Dies soll Diabetikerinnen und Diabetikern künftig eine schnelle und unkomplizierte Erkennung einer Unterzuckerung ermöglichen, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung der Universität Bern und des Inselspitals Bern vom Donnerstag hiess.

Bisher braucht es dafür entweder einen Tropfen Blut aus der Fingerspitze oder einen Sensor, der am Oberarm oder am Bauch unter die Haut eingeführt wird.

An der Studie nahmen 31 erwachsene Personen mit verschiedenen Typen von Diabetes teil. Alle trugen über einen Zeitraum von mindestens 30 Tagen Smartwatches, die handelsübliche Daten erhoben.

22 der Probanden hatten im Verlauf der Studie mindestens zweimal eine Unterzuckerung. Mit dem Datensatz dieser 22 Personen entwickelte das Forscherteam des Inselspitals, des Universitätsspitals Bern und der Universität Bern in Zusammenarbeit mit Forschenden der ETH Zürich und der Universität St. Gallen ein Computermodell. Dieses wurde mit maschinellem Lernen darauf trainiert, die Smartwatch-Daten einer von zwei möglichen Kategorien zuzuordnen: «Unterzuckerung» oder «keine Unterzuckerung».

Die Smartwaches erkannten eine Unterzuckerung mit 76-prozentiger Sicherheit. Herzfunktionen, Hautleitfähigkeit und Tageszeit erwiesen sich dabei als die wichtigsten Daten. Bewegungsdaten waren dagegen weniger nützlich, auch wenn die Bewegung der Studienteilnehmenden in Phasen der Unterzuckerung messbar abnahm.

Im nächsten Schritt will das Forschungsteam weitere Studien mit einer grösseren Anzahl von Teilnehmenden durchführen. Dabei soll auch getestet werden, wie sich die Methode bei verschiedenen Diabetestypen oder im Fall von multiplen Erkrankungen bewährt.

https://diabetesjournals.org/care/article/doi/10.2337/dc22-2290/148457/Noninvasive-Hypoglycemia-Detection-in-People-With

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