Eine Studie ergibt: Soziale Isolation erhöht das Todesrisiko aus allen Ursachen um fast 50 Prozent. Das Ergebnis ist mit Hinblick auf die Corona-Krise relevant.
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Eine ältere Frau sitzt in ihrem Rollstuhl in einem Pflegeheim. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sozial isolierte Menschen sterben laut einer Studie eher an irgendeiner Ursache.
  • Die Studie analysierte Daten von 4316 Personen über 13 Jahre lang.
  • Besonders während der Corona-Pandemie sind die Ergebnisse von Interesse.
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Eine Studie ergab, dass soziale Isolation für Menschen die Wahrscheinlichkeit um fast 50 Prozent erhöht, an irgendeiner Ursache zu sterben.

Die im Rahmen der Heinz-Nixdorf-Recall-Studie (HNR) unter der Leitung von Dr. Janine Gronewold und Prof. Dirk M. Hermann vom Universitätsklinikum Essen durchgeführte Studie analysierte die Daten von 4316 Personen, die zwischen 2000 und 2003 rekrutiert wurden.

Teilnehmer 13 über Jahre lang verfolgt

Die Teilnehmer nahmen ohne bekannte Herz-Kreislauf-Erkrankung an der Studie teil und wurden im Durchschnitt 13 Jahre lang verfolgt. Zu Beginn der Studie wurden Informationen über verschiedene Arten der sozialen Unterstützung gesammelt. Dabei wurde die soziale Isolation anhand des Familienstands und des Zusammenlebens, des Kontakts zu Freunden und Verwandten bewertet. Auch Mitgliedschaften in politischen, religiösen, gemeinschaftlichen, sportlichen oder beruflichen Organisationen wurden bewertet.

«Wir wissen seit einiger Zeit, dass das Gefühl der Einsamkeit Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit haben kann.» kommentierte Dr. Gronewold.

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Menschen üben während der Corona-Krise Social Distancing aus. Soziale Isolation kann das Todesrisiko erhöhen. (Archivbild) - keystone

«Was uns diese Studie zeigt, ist, dass starke soziale Beziehungen für die Herzgesundheit von grosser Bedeutung sind. Ähnlich der Rolle klassischer Schutzfaktoren wie ein gesunder Blutdruck, akzeptable Cholesterinwerte und ein normales Gewicht.»

Professor Jöckel, einer der PI des HNR, fügt hinzu: «Diese Beobachtung ist von besonderem Interesse in der gegenwärtigen Diskussion über die COVID-19-Pandemie. Bei der sind oder waren die sozialen Kontakte in den meisten Gesellschaften erheblich eingeschränkt.»

Soziale Isolation erhöht Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse

Während der Nachbeobachtung gab es 339 kardiovaskuläre Vorfälle. Unter den Studienteilnehmern gab es 530 Todesfälle. Nach Erkundung anderer Faktoren, die zu diesen Ereignissen und Todesfällen beigetragen haben könnten, wurde etwas festgestellt. Nämlich, dass eine zu hohe soziale Isolation das zukünftige Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse um 44 Prozent erhöht.

Auch das Risiko für Todesfälle aus allen Ursachen wird um 47 Prozent erhöht. Ein Mangel an finanzieller Unterstützung war mit einem um 30 Prozent erhöhten Risiko von kardiovaskulären Vorfällen verbunden. «Dies ist offensichtlich ein besorgniserregendes Ergebnis, insbesondere in diesen Zeiten anhaltender sozialer Distanzierung», schloss Dr. Gronewold.

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