Studie der Uni Basel relativiert Glücksfaktor Eigenheim-Besitz
Ein Eigenheim macht weniger glücklich als die damit verbundenen Erwartungen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Wirtschaftswissenschaftlern der Uni Basel.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein eigenes Haus zu besitzen, ist für viele ein Traum.
- Jedoch macht dessen Erfüllung gar nicht so glücklich, wie man erwarten könnte.
- Das zeigt eine neue Studie von Wirtschaftswissenschaftlern der Universität Basel.
- Besonders Menschen, denen Geld und Status wichtig sind, freuen sich nicht lange.
Ein eigenes Haus zu besitzen ist für viele Menschen ein entscheidendes Element, um glücklich zu sein. Eine Studie der Universität Basel zeigt nun aber: Viele erhoffen sich mit dem «Traum vom Eigenheim» mehr, als sie schliesslich bekommen.
Die Wirtschaftswissenschaftler Alois Stutzer und Reto Odermatt haben untersucht, wie sich der Erwerb einer eigenen Wohnimmobilie auf die Lebenszufriedenheit auswirkt.
Die teilte die Universität Basel am Dienstag mit. Sie sind zum Schluss gekommen, dass der positive Effekt weniger lange anhält, als die Käuferinnen und Käufer des Eigenheims erwarten.
Die Resultate der Studie wurden in der Fachzeitschrift «Journal of Happiness Studies» veröffentlicht.
Die Studienautoren hätten Aussagen von über 800 zukünftigen Eigenheimbesitzerinnen und -besitzern in Deutschland ausgewertet, heisst es. Der Datensatz enthalte Aussagen zur erwarteten und tatsächlichen Lebenszufriedenheit der Betroffenen. Die Befragung sei zum Schluss gekommen, dass das Eigenheim das Glücksgefühl im Durchschnitt zwar steigere. Dies aber nicht im selber vorausgesagten Masse.
Menschen unterschätzen Gewöhnungseffekt
Die Wirtschaftswissenschaftler gehen davon aus, dass die zukünftigen Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer den Gewöhnungseffekt unterschätzen. Das zeige sich vor allem bei statusorientierten Menschen, denen Geld und Erfolg besonders wichtig sind.
Menschen, denen Familie und Freundschaften mehr am Herzen lägen, würden die Steigerung der Lebenszufriedenheit weit weniger überschätzen, so die Studienautoren.
Unter dem Strich kommt die Studie zum Schluss: Eine falsche Einschätzung von materiellen Glücksfaktoren kann allgemein dazu führen, dass die Betroffenen nicht zu ihrem Besten handelten. Es lohne sich also, die eigenen Wertvorstellungen zu hinterfragen, bevor man weitreichende Entscheidungen treffe.