Supernova im Orion-Gürtel möglicherweise zu Lebzeiten sichtbar
Der Riesenstern Beteigeuze im Gürtel Orion sollte erst in bis zu 100'000 Jahren in einer Supernova verglühen. Eventuell findet die Explosion viel früher statt.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine noch nicht geprüfte Studie rechnet mit einer viel früheren Supernova Beteigeuzes.
- Der Riesenstern im Orion-Gürtel sollte erst in bis zu 100'000 Jahren sterben.
- Das neue Modell geht von einer bereits in wenigen Jahrzehnten sichtbaren Explosion aus.
- Grund für die Annahme sind massive Helligkeitsschwankungen in den letzten Jahren.
Experten rechneten damit, dass der 650 Lichtjahre entfernte Riesenstern Beteigeuze erst in zwischen 10'000 bis 100'000 Jahren verglühen wird. Jüngste Forschungsergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass die Supernova im Orion-Gürtel bereits zu unseren Lebzeiten sichtbar sein könnte.
Der Ablauf in Kürze – zum Jahreswechsel 2019/2020 verdunkelte sich Beteigeuze recht rasant und deutlich messbar. In den letzten Wochen nun leuchtet der Stern zeitweise mehr als 50 Prozent über dem Normalwert. Aufgrund dieser Ereignisse kommt eine neue und noch in wissenschaftlicher Prüfung befindliche Studie zu einem anderen Schluss als gängige Modelle.
Der im Juni auf dem Preprint-Server ArXiv veröffentlichten Forschungsarbeit zufolge könnte der Riesenstern bereits explodiert sein. In diesem Fall könnten die geschätzten Aberjahrtausende auf wenige Jahrzehnte zusammenstauchen. Das würde bedeuten, dass der kosmische Vorgang schon um die Jahrhundertmitte herum beobachtet werden könnte.
Orion-Supernova wäre auf ganzer Erde sichtbar
Durch die auf Weltraumebene äusserst geringe Entfernung und die Ausmasse Beteigeuzes (rund fünfhundertmillionenfaches Sonnenvolumen) wäre die Explosion global sichtbar. Der Stern würde bis zu 100'000 heller leuchten als üblich, sodass es nachts hell genug wäre, seinen Schatten zu sehen.
«Der Himmel würde sich für jeden sichtbar dramatisch verändern, sodass es weltweit eine gewaltige Reaktion hervorrufen würde», sagte Bryan Penprase. Der Astronom an der Soka University of America warnt gleichzeitig vor Spekulationen, Desinformation und Falschbehauptungen. Diese würden sich durch soziale Netzwerke besonders schnell verbreiten.