Tabakkonsum kostet die Schweiz jährlich 5 Milliarden Franken
Das Wichtigste in Kürze
- 2015 verursachte der Tabakkonsum medizinische Kosten von 3 Milliarden Franken.
- Doch durch das Rauchen entstehen auch indirekt hohe Kosten.
- Die Produktionsverluste durch den Tabakkonsum betrugen 2 Milliarden Franken.
Der Tabakkonsum führt in der Schweiz zu medizinischen Kosten in Höhe von 3 Milliarden Franken pro Jahr. Zusätzlich beschert er der Wirtschaft durch Krankheit und Tod Produktionsverluste in Höhe von mindestens 2 Milliarden Franken.
Das zeigt eine neue Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW. Insgesamt ist der Tabakkonsum verantwortlich für 10 Prozent aller durch Krankheit und Tod verlorenen Lebensjahre und Lebensqualität.
Medizinische Kosten von 3 Milliarden Franken
Das Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW hat im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz die Krankheitslast (engl. Burden of Disease) des Tabakkonsums in der Schweiz berechnet.
Die Rechnung erfolgte exemplarisch für das Jahr 2015 anhand von vier Kennzahlen: den Anzahl Todesfällen, den verlorenen Lebensjahren und der verlorenen Lebensqualität durch Krankheit und Tod, den verursachten direkten medizinischen Kosten und den volkswirtschaftlichen Produktionsverlusten.
Der Tabakkonsum verursachte im Jahr 2015 direkte medizinische Kosten von 3 Milliarden Franken. Es sind dies Kosten, die für die Behandlung von tabakbedingten Erkrankungen angefallen sind.
Die Produktionsverluste durch den Tabakkonsum betrugen 2 Milliarden Franken. Sie sind die Folge von zeitweisen krankheitsbedingten Ausfällen oder dauerhaften Ausfällen durch Invalidität bzw. Tod vor der Pensionierung.
9'535 tabakbedingte Todesfälle pro Jahr
Im Jahr 2015 verursachte der Tabakkonsum in der Schweiz insgesamt 9'535 Todesfälle. Das entspricht 14,1 Prozent aller Todesfälle in diesem Jahr.
Knapp zwei Drittel (64%) der tabakbedingten Todesfälle betrafen Männer, ein Drittel Frauen (36%). Die relative Mehrheit der tabakbedingten Todesfälle geht auf Krebserkrankungen zurück (44%), gefolgt von Herzkreislaufkrankheiten (35%) und Erkrankungen der Lunge und der Atemwege (21%).
Zum Vergleich: Im selben Jahr starben im Strassenverkehr 253 Personen und durch die jährliche Grippewelle 2500 Personen.