Venus: Forscher finden Beweise für aktiven Vulkan
Das Wichtigste in Kürze
- Wissenschaftler vermuten schon lange, dass es aktive Vulkane auf der Venus gibt.
- Bisher fehlten jedoch die Beweise dafür.
- Mithilfe von Radaraufnahmen bestätigen zwei Forscher nun die Vermutungen.
Ein Vulkanausbruch ist ein beeindruckendes Naturspektakel. Bisher wusste man nur, dass es in unserem Sonnensystem auf der Erde und dem Jupitermond Io aktive Vulkane gibt. Nun gesellt sich ein weiterer Himmelskörper hinzu: die Venus.
Sie schien schon immer ein guter Kandidat, ein Beweis fehlte jedoch bisher. Diesen liefern nun zwei Forschende in einem Artikel in der Fachzeitschrift «Science» nach. Er bestätigt, dass auf der Venus eine Vulkan aktiv ist.
Hinweise auf Vulkane auf der Venus sind schon alt
Schon seit dem Jahr 1978 kontrollieren Forscher regelmässig die Atmosphäre der Venus. Dabei entdeckten sie Schwefeldioxid, das oftmals durch Vulkanismus freigesetzt wird. Die Verbindung verweilt nur wenige Tage bis Wochen nach einem Ausbruch in der Atmosphäre.
So entstand der Verdacht, dass es auf dem Planeten mindestens einen aktiven Vulkan geben muss. Er erhärtete sich, als in den Jahren 1990 bis 1992 Radaraufnahmen des Planeten angefertigt wurden. Auf den Fotos waren Strukturen von Vulkanismus erkennbar.
Raumsonde der Nasa bringt Erfolg
Bis vor Kurzem wusste man aber nicht, ob diese Vulkane aktiv oder inaktiv sind. Diesem Problem nahmen sich Scott Hensley vom California Institute of Technology und Robert Herrick von der University of Alaska an. Zur Hilfe nahmen sie sich die Radaraufnahmen aus den 90er-Jahren.
Die Raumsonde Magellan der Nasa hatte die Venus damals über mehrere Monate aus verschiedenen Blickwinkeln fotografiert. Es gibt mehrere hundert Aufnahmen. In harter Detailarbeit begutachteten die Forscher die Radarfotos mit ihren blossen Augen.
Auf diese Weise gelang ihnen der Durchbruch: Ein Vulkan in der Region Maat Mons hatte sich innerhalb von acht Monaten vergrössert und seine Form verändert. Dafür gibt es nur eine mögliche Begründung – der Vulkan muss zwischen den beiden Radaraufnahmen ausgebrochen sein.
Ob es noch andere aktive Vulkane auf der Venus gibt, ist nicht geklärt. Allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit sehr hoch.