Bei einem vor mehr als 20 Jahren auf Madagaskar entdeckten Blattschwanzgecko handelt es sich um eine bisher unbekannte Art.
Blattschwanzgecko aus Madagaskar
Ein Blattschwanzgecko aus Madagaskar. - Jörn Köhler/SNSB-ZSM/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher entdeckten eine neue Art eines Blattschwanzgecko auf Madagaskar.
  • Die neue Art unterscheidet sich in der Zungenfarbe, Grösse und beim Schwanz.
Ad

Bei einem vor mehr als 20 Jahren auf Madagaskar entdeckten Blattschwanzgecko handelt es sich um eine bisher unbekannte Art. Das berichtet ein Forschungsteam des Münchner Wissenschaftlers Frank Glaw von der Zoologischen Staatssammlung München nach langjähriger Arbeit im Fachblatt «Salamandra».

«Als wir die Tiere erstmals entdeckten, haben wir bereits vermutet, dass es sich um eine noch unbekannte Art handelt.» So wird Glaw in einer Mitteilung der Staatssammlung zitiert. «Aber ihre wissenschaftliche Beschreibung gestaltete sich schwierig. Es hat viele Jahre gedauert, bis wir genug Informationen gesammelt hatten, um sie sicher als neue Art zu identifizieren.»

Mehrere Expeditionen im Norden Madagaskars

Eine Herausforderung bestand den Angaben zufolge darin, dass der neue Gecko einer anderen Art sehr ähnlich sei. «Das ist oft der Fall bei den Reptilien Madagaskars», sagt Ko-Autor Jörn Köhler vom Hessischen Landesmuseum Darmstadt. «Es gibt viele sogenannte »kryptische Arten«.»

Wichtige Unterschiede: Bei der vorher bekannten Art ist die Zungenspitze schwärzlich, bei der neuen dagegen rosa. Zudem sei die neue Art mit rund 20 Zentimetern Länge kleiner und habe einen schmaleren Schwanz. Die Forscher sammelten umfassende Informationen zur Genetik und zur Verbreitung der Tiere. Sie unternahmen dazu auch mehrere Expeditionen in den Norden Madagaskars.

Meister der Tarnung

Blattschwanzgeckos sind nach Angaben Glaws Meister der Tarnung und sehen meist sehr eigentümlich aus. Tagsüber ruhen sie demnach mit ausgebreiteten Hautlappen mit dem Kopf nach unten auf Baumstämmen. Sie fügen sich so nahtlos in ihre Umgebung ein, so dass sie kaum zu entdecken sind. Nachts erwachen sie und durchstreifen das Geäst auf der Suche nach Beute.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Reptilien