Um Call of Duty: Black Ops 4 auf den Markt zu bringen, leistete Entwickler Treyarch viel. Kurzfristig wurde sogar die Kampagne gestrichen.
Call of Duty Black Ops 4
Der Spielmodus «Ancient Evil» aus Call of Duty Black Ops 4. - Activision

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Arbeitsbedingungen bei Treyarch sollen sehr schlecht gewesen sein.
  • Spieletester sprechen über den Druck bei der Entwicklung von COD: Black Ops 4.
Ad

Der Ego-Shooter Call of Duty: Black Ops 4 erfreut sich seit seinem Release im Oktober 2018 grosser Beliebtheit. Regelmässig erscheinen neue Stories und Spielmodis für die Gamer. Doch der Weg dahin schient sehr hart für die Entwickler gewesen zu sein. Einige Mitarbeiter vom Studio Treyarch sprechen nun von unmenschlichen Arbeitsbedingungen.

Journalisten von «Kotaku» interviewten elf ehemaligen und derzeitige Mitarbeitende von Treyarch. Ihre Aussagen sind schockierend. Um ihre Karrieren nicht zu gefährden, bleiben sie anonym.

Behandelt wie Menschen zweiter Klasse

Um die Zustände zu illustrieren, beschreiben sie eine interne Party. Es war eine Willkommensveranstaltung für die neuen Praktikanten. Alle waren eingeladen, doch einige mussten schnell wieder gehen. Die QA-Spieletester (Quality Assurance Tester) durften auf Anweisung für nur 20 Minuten dort sein.

Den Konsum von Alkohol hat man ihnen ebenfalls verboten, weil sie weiterarbeiten mussten. Ein Nicht-Tester war überrascht, dass sie überhaupt eingeladen wurden. Die Spieletester und Testerinnen fühlen sich bei Treyarch wie Menschen zweiter Klasse.

Im Studio werden sie systematisch von den Entwicklern getrennt. Ihnen wird sogar das Sprechen mit Entwicklern aus anderen Abteilungen untersagt. Weiter erhalten sie nur den Mindestlohn von ungefähr 13 Dollar die Stunde. Da sie nicht fest angestellt sind, haben sie keinen Anspruch auf einen Bonus.

Release von Call of Duty: Black Ops 4 vorgezogen

Als das Studio an Call of Duty: Black Ops 4 gearbeitet hat, waren die Bedingungen für die Tester noch schlechter. Anfang 2018 soll es in einer Konferenz geheissen haben, dass man den Kampagnen-Modus des Spiels streicht. Monatelange Arbeit wurde damit über den Haufen geworfen.

Hinzu kam noch, dass der Publisher Activision das Release-Datum vorzog. Geplant war November, nun hatten die Entwickler ein Monat weniger Zeit. Grund dafür war der Release von Red Dead Redemption 2 Ende Oktober 2018. Activision wollte mit Call of Duty: Black Ops 4 Rockstar Games Konkurrenz machen – auf Kosten der Mitarbeitenden.

Heute Donnerstag äusserten sich Treyarch-Chefs Dan Bunting und Mark Gordon zum Bericht von «Kotaku». In einem Mail an die Studio-Mitarbeitenden haben sie geschrieben, dass ihnen das Wohlergehen aller Personen wichtig sei. Sie haben sich für einen offenen Dialog ausgesprochen, um interne Probleme zu beseitigen. Sie zeigten sich dankbar gegenüber jedem, der seinen Beitrag geleistet habe.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Call of DutyDollarRed Dead Redemption