Facebook und Privatsphäre werden gerne als Antonyme gebraucht. Um an Nutzerdaten zu kommen, hat sich der US-Techgigant eine neue Masche überlegt: eine hauseigene Spyware.
Facebook Clubhouse
Facebook sucht immer wieder neue Wege, um Nutzer-Daten abzuknüpfen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Facebook spioniert mit eigener Spyware seine iOS-Nutzer aus.
  • Betroffen sind iPhones und iPads, auf denen die App installiert ist.
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Facebook ist kein Freund vom Datenschutz, auch wenn das US-amerikanische Unternehmen das bestreitet. So verfolgt Facebook immer wieder neue Strategien, um Nutzerdaten zu stehlen. Aktuell auch über Umwege. Im Menü ist plötzlich ein Eintrag namens «Protect» aufgetaucht. Facebook bewirbt damit die Tochterfirma Onavo. Sobald man draufklickt, leitet Facebook auf die iOS-App weiter.

Sicherheit vorgegaukelt

«Onavo Protect – VPN Security» heisst die App und verspricht, vor den «bösen Jungs» im Netz zu schützen. Alle Daten laufen verschlüsselt über den Onavo-Server. Dabei sei der Nutzer unter anderem vor Phishing-Angriffen – vor potenziell schädlichen oder betrügerischen Websites – geschützt. Der Clou: Onavo gehört zu Facebook. Somit kann die Firma alle Daten abfangen, schreibt «TechCrunch».

Wie tickt die Konkurrenz?

Facebook spioniert unter dem Deckmantel einer Tochterfirma. Wie Facebook und Onavo Daten sammeln und wofür, das liegt, verborgen in den Datenschutzrichtlinien. Erst dann sprechen die Firmen Klartext: Onavo analysiert alle Daten und teilt sie mit Facebook. Die Daten werden genutzt, um wiederum die Konkurrenz auszuspionieren. Etwa das Nutzungsverhalten des Smartphonenutzers. So erkennt Facebook frühzeitig, was die Konkurrenz plant, wie das «Wall Street Journal» berichtet.

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