Streit um PC Release von Metro Exodus geht in die nächste Runde
Das Wichtigste in Kürze
- Metro Exodus wird für PC zunächst nur im Epic Games Store erscheinen.
- Ein anonymer Entwickler von 4A Games hat in einem Internetforum auf die Kritik reagiert.
- Die Aussagen des Entwicklers wurden von Publisher Deep Silver relativiert.
Das Drama um den PC-Release von Metro Exodus scheint nicht enden zu wollen. Review Bombing auf Steam, Drohungen eines frustrierten Entwicklers und Schlichtungsversuche von Publisher Deep Silver: Rund eine Woche vor Release macht das Spiel vor allem durch die Folgen einer umstrittenen Entscheidung von sich reden.
Was ist geschehen?
Kern der Auseinandersetzung ist ein Deal zwischen Deep Silver und Epic Games. Dieser sieht vor, dass Metro Exodus für den PC zunächst zeitexklusiv im kürzlich lancierten Epic Games Store erscheint. Auf Steam soll das Spiel erst ein Jahr später – ab Februar 2020 – erhältlich sein.
Die Entscheidung sorgte bei PC-Spielern vor allem wegen ihrer Kurzfristigkeit für rote Köpfe. So erfolgte die entsprechende Ankündigung erst zwei Wochen vor Release. Eindeutig zu spät, wie viele fanden.
Entsprechend heftig fielen die Reaktionen der enttäuschten Fans aus: Aufrufe zum Boykott, Drohungen, das Spiel illegal zu beziehen und haufenweise schlechte Bewertungen der beiden Vorgängerspiele Metro 2033 und Metro: Last Light auf Steam waren die Folge.
Entwickler von 4A Games meldet sich zu Wort
Für einen anonymen Mitarbeiter von 4A Games war das offenbar zu viel des Guten. In einem Internetforum liess er seinem Frust freien Lauf und äusserte sein Unverständnis für den Zorn der Spieler. Um das Game spielen zu können, müsse man schliesslich nur einen weiteren Launcher installieren. Dass einige nun Metro Exodus nicht einmal eine Chance geben wollen – und das trotz der jahrelangen und harten Arbeit der Entwickler – kann er nicht verstehen.
Sollten Spieler das Game wirklich boykottieren wollen, sieht der Entwickler schwarz, was den PC-Release künftiger Metro-Titel betrifft. Diese würden dann definitiv nicht mehr für den PC erscheinen, so die Drohung des frustrierten Mitarbeiters.
Metro-Spiele sollen weiterhin für PC erscheinen
Angesichts dieser Aussagen sah sich Publisher Deep Silver gezwungen, Stellung zu beziehen. Das Unternehmen distanziert sich dabei von den Äusserungen des Mitarbeiters und stellt klar, dass es auch künftig PC-Releases geben wird. Gleichzeitig nimmt der Publisher den Mitarbeiter jedoch auch in Schutz:
«Sie [die Aussagen des Entwicklers, Anm.d.R.] zeigen den Schmerz und die Enttäuschung einer passionierten Einzelperson, die zusehen musste, wie sich grosses Wohlwollen für ihre Arbeit aufgrund einer Geschäftsentscheidung, auf die sie keinerlei Einfluss hatte, in eine Kontroverse verwandelt hat.»
Feedback zum Exklusiv-Deal mit Epic Games solle sich daher ausschliesslich an Koch Media / Deep Silver, und nicht die Entwickler von 4A Games, richten.