Türkischer Ex-Aussenminister wird OSZE-Generalsekretär
Der türkische Diplomat Feridun Sinirlioglu wird neuer Generalsekretär der OSZE.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wird künftig von dem türkischen Diplomaten Feridun Sinirlioglu geleitet. Beim OSZE-Aussenministertreffen im Inselstaat Malta einigten sich die Mitgliedsstaaten auf die Besetzung des seit September vakanten Postens des Generalsekretärs.
Sinirlioglu war 2015 für kurze Zeit Aussenminister und danach Ständiger Vertreter der Türkei bei den Vereinten Nationen. Der OSZE gehören Staaten aus Europa, Nordamerika und Asien an, darunter auch Russland. Als regionale Sicherheitsorganisation mit Sitz in Wien setzt sie sich für Stabilität, Frieden und Demokratie ein.
Deutsche Vorgängerin durch Moskaus Widerstand abgelöst
Die deutsche Diplomatin Helga Schmid beendete ihre Tätigkeit als OSZE-Generalsekretärin im September, nachdem sich Moskau gegen eine längere Amtszeit gesperrt hatte. Die Posten von Schmid und anderen OSZE-Führungskräften konnten nicht sofort nachbesetzt werden, da die Türkei und Griechenland ihre Kandidaten durchsetzten wollten und andere Vorschläge ablehnten.
Auf Malta einigten sich die Minister zudem auf die Neubesetzung von drei weiteren Spitzenposten der Organisation, wie der derzeitige OSZE-Vorsitzende und maltesische Aussenminister Ian Borg bekannt gab. Die griechische Diplomatin und Juristin Maria Telalian wird Direktorin des Büros für Demokratische Institutionen und Menschenrechte (ODIHR).
Der OSZE-Botschafter der Niederlande, Christophe Kamp, wird Hochkommissar für nationale Minderheiten. Der Norweger Jan Braathu, aktuell Leiter der OSZE-Mission in Serbien, übernimmt als Beauftragter für Pressefreiheit.