Wegen Android: Samsung muss vor Gericht antraben
Der Tech-Gigant Samsung kommt in den Niederlanden vor Gericht. Streitpunkt: Android-Updates.
Das Wichtigste in Kürze
- Samsung muss gegen eine niederländische Verbraucherorganisation vor Gericht verantworten.
- Dem südkoreanischen Konzern wird vorgeworfen, die Handys nicht lange genug mit Updates zu versorgen.
Eine schludrige Update-Politik bei Smartphones kann häufig ein Kriterium sein, einen bestimmten Hersteller zu bevorzugen. Während viele Konzerne sich verdeckt halten oder nur sporadische Infos bereitstellen bezüglich Updates, spricht Samsung offen darüber.
Die südkoreanische Firma liefert Android-Updates für zwei Jahre nach der Markteinführung. Für die grösste niederländische Verbraucherorganisation Consumentenbond nicht lange genug, wie das Fachmagazin «Telecompaper» berichtet.
Klage gegen SamsungDie Südkoreaner müssen sich am 26. März vor Gericht verantworten. Der Streitpunkt: Samsung misst die versprochenen zwei Jahre nach der Markteinführung. Die Organisation verlangt aber regelmässige Updates ab dem Kauf des Geräts.
Ein Fallbeispiel
Was bedeutet diese Forderung konkret? Ein Beispiel: Samsung hat das Galaxy S7 im Jahr 2016 vorgestellt. Gemäss der Updatepolitik von Samsung ist die Firma nicht verpflichtet, in den nächsten Monaten weitere Versionen auszuliefern. Der Consumentenbond fordert: Wenn man das Galaxy S7 heute kauft, müsste Samsung das Gerät bis 2020 updaten.
Samsung wehrt sich
Samsung will davon nichts wissen und verweist auf seine S-Reihe: So wurden die Galaxy S6 ab 2015, S5 ab 2014 und S4 ab 2013 noch im Jahr 2017 aktualisiert. Die Updatepolitik sei nur eine Richtlinie, denn die Situation verändere sich bei jedem Modell. Wegen des geringen Speicherplatzes oder wegen der schwachen Rechenleistung könnten mit zukünftigen Updates Probleme entstehen.
Der Consumentenbond kontert mit einer Warnung: Ein Mangel an Updates berge Sicherheitsrisiken. Zumindest müsste Samsung Sicherheitspatches anbieten. Auch verweist die Organisation auf Apples Update-Politik, die aktuelle Software garantiert für vier bis fünf Jahre.
Weitreichende Folgen
Abhängig davon, wie das Verfahren ausgeht, könnten andere Länder nachziehen und Samsung unter Druck setzen. Ein solcher Entscheid würde nicht nur zu einem Umdenken in der Android-Sparte führen, sondern auch die Nutzer könnten davon profitieren.