Bartgeier-Population in den Alpen steigt

Marie Augustin
Marie Augustin

Bern,

Einst in den Alpen ausgerottet, hat sich der Bartgeier nun wieder dort angesiedelt. Er ist der grösste Vogel der Alpenwelt – und seine Chancen stehen gut.

Bartgeier Population Wachstum verdoppeln
Für den Bartgeier sieht es gut aus: Seine Population könnte sich bald verdoppeln. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Bartgeier in den Alpen könnte in den nächsten Jahren deutlich steigen.
  • Einer Studie zufolge könnte sie sich in einem Jahrzehnt verdoppeln.
  • Dazu müssen jedoch potenzielle Todesursachen beseitigt werden.

Über 2,6 Meter misst die gewaltige Flügel-Spannweite eines Bartgeiers. Er ist der grösste Vogel der Alpen – und wurde dort zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgerottet.

Man hatte angenommen, er würde Lämmer reissen. Doch diese Befürchtung erwies sich als unbegründet: Wie die «Vogelwarte» berichtet, ist der Bartgeier ein harmloser Aasfresser, wie man heute wisse.

Wiederansiedlung erfolgreich

1986 begann man damit, den Vogel wieder in den Alpen anzusiedeln. Nachdem 1997 die erste Brut in freier Wildbahn erfolgt war, erholte sich der Bestand langsam. Mittlerweile kann die Population sich selbst erhalten und hat grossen Erfolg sowohl bei der Fortpflanzung als auch beim Überleben.

Rund 350 Bartgeier sind heutzutage wieder in den Alpen heimisch. Und die Zukunft könnte noch deutlich mehr der bestaunenswerten Tiere bringen, wie eine Studie zeigt: Innerhalb von zehn weiteren Jahren könnte sich die Population verdoppeln.

Todesfälle könnten Population schrumpfen lassen

Durchgeführt wurde die Studie von der Vogelwarte, der Stiftung Pro Bartgeier sowie der Abteilung Conservation Biology der Universität Bern. Gefahren gibt es dennoch: Schon neun zusätzliche Todesfälle pro Jahr könnten einen stattdessen schrumpfenden Bestand verursachen.

Massgebend relevant sei es daher, potenzielle Todesursachen zu beseitigen. Dazu gehören nicht nur illegale Abschüsse, Störungen der Brut oder Vergiftungen. Auch Kollisionen mit Leitungen und Windenergieanlagen können den Tieren gefährlich werden.

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Die demografische Entwicklung des Bartgeiers ist zwar positiv. Doch die Alpen-Population verfügt nur über eine geringe genetische Vielfalt. Die Stiftung Pro Bartgeier wildert daher weitere Vögel aus einem Zuchtprogramm aus.

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