Coronavirus: Pfizer-Kinderimpfung hat in den USA kaum Nebenwirkungen
Impf-Chef Christoph Berger spricht sich jetzt doch klar für die Kinderimpfung aus. Denn Daten aus den USA zeigen: Kids haben kaum schwere Nebenwirkungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Christoph Berger zögerte im Dezember mit der Empfehlung der Kinderimpfung.
- Jetzt empfiehlt der Impfchef die Impfung für Kinder ab fünf Jahren klar.
- Daten aus den USA stützen seine Kehrtwende: Kinder leiden kaum unter Nebenwirkungen.
Jetzt also doch: Ekif-Präsident und Kinderarzt Christoph Berger spricht sich gestern in der «Tagesschau» klar für die Kinderimpfung aus. Zuvor war er in Kritik geraten, weil er Mitte Dezember bei der Empfehlung noch stark gezögert hatte.
Berger begründet seinen Richtungswechsel damit, dass man nun wesentlich mehr Sicherheitsdaten aus den USA habe. Dort sind inzwischen über acht Millionen Kinder dieser Altersgruppe gegen das Coronavirus geimpft worden.
Coronavirus: Kinderimpfung führt kaum zu Nebenwirkungen
Der Ekif-Chef bezieht sich dabei wohl auf einen Datensatz des Vaccine Advers Event Reporting System (VAERS), dem nationalen US-Impf-Überwachungssystem. Tatsächlich zeigt eine vom CDC am 30. Dezember 2021 veröffentlichte Analyse: Die Kinderimpfung von Pfizer/Biontech führt in Amerika kaum zu schweren Nebenwirkungen.
Zwischen dem 3. November und dem 19. Dezember 2021 wurden bei den acht Millionen verabreichten Kinderimpfungen nur rund 4249 Mal Nebenwirkungen gemeldet. Die Behörde erklärt «die meisten» dieser Fälle mit Anwendungsfehlern, vor allem zu hoher Dosierung durch das Gesundheitspersonal.
Befürchtete Myokarditis nur sehr selten nachgewiesen
Über 97 Prozent der registrierten Fälle von Nebenwirkungen waren mild. Nur 100 Kinder litten nach der Impfung an schweren Nebenwirkungen, meistens hohem Fieber oder starker Übelkeit. Zu den Fällen von schweren Nebenwirkungen kommen noch elf bestätigte Fälle einer Herzmuskelentzündung. Davon haben sich sieben bereits wieder erholt, vier seien aktuell «auf dem Weg zur Besserung».
Im System sind zwei Todesfälle von Mädchen registriert, fünf und sechs Jahre alt. Beide werden aktuell noch untersucht. Sie hätten aber eine «komplizierte medizinische Geschichte» und seien vor der Impfung in fragilem Gesundheitszustand gewesen, so die amerikanische Gesundheitsbehörde.
«Grosse Nachfrage» nach Impfterminen in Zürich
Seit dieser Woche haben auch verschiedene Kantone in der Schweiz damit begonnen, die Kinderimpfungen gegen das Coronavirus zu verabreichen. Geimpft wird wie in den USA mit dem Comirnaty-Vakzin von Pfizer/Biontech.
Der Kanton Zürich wagt im «Tagesanzeiger» heute bereits eine erste Bilanz: 90 Prozent der aufgeschalteten 4000 Termine waren innert zwei Tagen gebucht. Die Nachfrage sei «gross», so die Gesundheitsdirektion.