Seit 35 Jahren betreibt Samy Elsherbny seinen kleinen Laden in Wien und geht dabei ganz eigene Wege: Auch wer nicht zahlen kann, muss nicht hungern.
Einkauf / Lebensmittel
Für viele Menschen ist der Einkauf zu teuer, bei Marktverkäufer Samy Elsherbny sind sie dennoch an der richtigen Adresse. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Markthändler in Wien lässt niemanden mit leeren Händen nach Hause gehen.
  • Wenn jemandem das Geld zum Bezahlen fehlt, schenkt Samy Elsherbny ihm Lebensmittel.
  • Der 65-Jährige fährt seit 35 Jahren gut mit seiner Hilfsbereitschaft.
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Eigentlich ist die Sache klar: Wer Waren anbietet, fordert etwas in retour, meistens Geld. Das nennt sich Handel. Samy Elsherbny betreibt sein kleines Geschäft auf dem Hannovermarkt im 20. Wiener Bezirk. Für ihn ist klar: Er will nicht nur verkaufen, sondern auch helfen.

Gutes kommt zurück

Wie «heute.at» berichtet, beweist der gebürtige Ägypter mit seinem Stand seit 35 Jahren grosses Herz. Denn auch wer nicht oder nur wenig zahlen kann, muss nicht mit leeren Händen nach Hause gehen. Regelmässig verschenkt Elsherbny Lebensmittel an Bedürftige.

Karte Wien Hannovermarkt
Samy Elsherbny betreibt sein Geschäft auf dem Hannovermarkt im 20. Wiener Bezirk. - Open Street Map

«Wenn jemandem ein paar Euro fehlen oder (er) gar kein Geld hat, kann er sich trotzdem etwas nehmen. Niemand sollte hungern müssen», so das Motto des 65-Jährigen. Er findet, dass alle Menschen einander helfen sollten, fünf oder zehn Euro fielen da nicht ins Gewicht. Und sowieso: Wer Gutes im Leben tue, bekomme dies auch zurück.

Kostenlose Lebensmittel für Bedürftige

Auch während der Pandemie hatte sich der Ladenbetreiber grosszügig gezeigt und kostenlos Lebensmittel an Bedürftige ausgeliefert. Ein jüngeres Beispiel ist das des älteren Ehepaares, das über mehrere Tage völlig ohne Geld gewesen war.

Frau Markt Coronamaske
Auch während der Corona-Pandemie hatte Samy Elsherbny seine Hilfsbereitschaft walten lassen. (Symbolbild) - Keystone

Die beiden hatten von seiner Hilfsbereitschaft gehört und sich voller Hoffnung auf den Weg zu ihm gemacht. Tatsächlich hätten sie seinen Laden am Ende mit mehreren prall gefüllten Taschen verlassen, ohne auch nur Cent zahlen zu müssen.

«Die Leute haben es schwer genug»

Bei seiner Preisgestaltung behält Elsherbny die Menschen ebenfalls im Blick. Die inflationsbedingt massiv gestiegenen Einkaufspreise gebe er nur abgeschwächt an die Kunden weiter: «Die Leute verstehen die gestiegenen Preise nicht und haben es eh schon schwer genug.»

Würdest du als Händler Waren an Bedürftige verschenken?

Seinem Geschäft schade sein grosses Herz nicht, so der Ladenbesitzer. Vielmehr gebe es auch genügend Kunden, die ihm ein Trinkgeld daliessen und unterm Strich stimme die Bilanz. Es zeigt sich: Handel und Handeln ist nicht immer dasselbe.

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