Jüdischer Dachverband publiziert 39 Fälle von Antisemitismus in Deutschschweiz

Heute am Tag gegen den Rassismus publiziert der jüdische Dachverband einen Bericht über antisemitische Vorfälle in der Deutschschweiz.

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Am heutigen Tag gegen Rassismus veröffentlichte der jüdische Dachverband einen Bericht über Vorfälle von Antisemitismus im vergangenen Jahr. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Im vergangenen Jahr gab es 39 registrierte antisemitistische Angriffe auf jüdische Angehörige in der Deutschschweiz.
  • Der jüdische Dachverband organisiert am Wochenende ein Seminar für jüdische Studierende zu diesem Thema.

«An unsere jüdischen Gäste: Bitte duschen Sie vor und nach dem Schwimmen. Wenn Sie gegen diese Regel verstossen, muss ich den Swimmingpool für Sie schliessen.» Diese Nachricht schrieb eine Hausabwartin aus Arosa an die Adresse ihrer jüdischen Gäste im Appartementhaus «Paradies».

Am heutigen Tag gegen Rassismus veröffentlichte der jüdische Dachverband einen Bericht über Vorfälle von Antisemitismus im vergangenen Jahr. Gegenüber Nau sagte der Generalsekretär Jonathan Kreutner, dass der Fall von Arosa nicht dazugehöre.

Antisemitische Hassbotschaften im Internet

Laut dem Bericht gab es in der Deutschschweiz im letzten Jahr 39 registrierte Vorfälle. Hassbotschaften im Internet werden da nicht dazugezählt, jedoch ebenfalls analysiert. Sie zeigen, dass sie oft durch innen- und aussenpolitische Ereignisse beeinflusst werden.

Konkret sorgen da die Konflikte zwischen Israel und den Palästinensern, sowie ein mögliches Importverbot von Koscherfleisch und der «Jerusalem-Entscheid» von US-Präsident Trump als Auslöser für antisemitische Hasskommentare.

Seminar für jüdische Studenten

Am kommenden Wochenende organisiert der Dachverband ein Seminar für jüdische Studierenden, wie es die Ironie möchte, im Appartementhaus «Paradies» in Arosa. Also genau am Tatort vom letztjährigen Fall.

Ziel soll es sein den Dialog mit Jungen um Konfliktsituationen zu fördern. Fragen rund um die Reaktion auf solche Fälle wie in Arosa sollten diskutiert werden, denn gerade bei diesem Beispiel überreagierten viele aus der jüdischen Gemeinschaft, so der Generalsekretär.

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