«Unbreakable Kimmy Schmidt» ist weisses Rauschen in Farbe
Manche brauchen Meditationsmusik oder Regengeräusche, um herunterzukommen. Anderen hilft dabei die Netflix-Serie «Unbreakable Kimmy Schmidt».
Das Wichtigste in Kürze
- Die Netflix-Serie «Unbreakable Kimmy Schmidt» wurde von der Komikerin Tina Fey geschöpft.
- Sie erzählt von einer jungen Frau, die 15 Jahre in einem Bunker gefangen gehalten wurde.
- Nun entdeckt Kimmy Freiheit, Gegenwart, Mobiltelefone und ihr Leben.
Die Geschichte
Kimmy Schmidt lebt mit dem Wissen, dass die Welt untergegangen ist. Sie lebt, weil ein Pfarrer sie zusammen mit drei weiteren Frauen in letzter Sekunde in einen Bunker gerettet hat.
Doch nach 15 Jahren klopft es an die Bunkertür. Licht strömt in das nasse Gewölbe und blendet die Apoklypse aus. Der Pfarrer, so stellt sich heraus, hat die Frauen nicht gerettet, sondern vielmehr entführt. Die «Maulwurf-Frauen» sind in aller Munde – und vor fast jeder Kamera.
Danach beschliessen drei von ihnen, in ihre ländliche Heimat zurückzufahren und ihr Leben irgendwo dort wieder aufzunehmen, wo sie es vor anderthalb Jahrzehnten liegen lassen mussten.
Kimmy aber denkt gar nicht daran, vom Bunker direkt ins nächste Abseits zu geraten. Sie bleibt in New York. Dort stolpert sie von einem Fettnäpfchen ins nächste. Und das liegt nicht nur daran, dass in Zeiten vor dem Bunker Mobiltelefone noch unbekannt waren, Michael Jackson eher schwarz und Gummitwist mitunter das wichtigste in Kimmys Leben.
Kimmy kommt bei dem schwulen Schauspieler namens Titus unter, der schon länger auf seinen Durchbruch wartet, als Kimmy im Bunker war. Sie findet einen Job bei einem hysterischen Trophywife, verliebt sich wahlweise in Multimillionäre und illegale Migranten und lässt sich von der Moderne nicht beeindrucken.
Das Fazit
Es gibt diese Tage, da kommt man nach Hause und will weder denken, noch mitfühlen oder leiden. Manche brauchen dann weisses Rauschen, andere Regengeräusche oder ein Meditations-Mantra. Anderen hilft «Unbreakable Kimmy Schmidt».
Urkomisch plätschert die Serie in mittlerweile drei Staffeln durch die Nichtigkeitein des Seins. Weiter bringt einem das nicht – gut tut es in begrenzten Dosen aber eben doch.
Sehenswert weil
Ellie Kemper spielt die Kimmy Schmidt so frisch und munter und fremdbeschämend unschuldig, dass es eine Wonne ist. Dazu kommt Mad Men’s Jon Hamm als charismatischer, kidnappender Pfarrer. Die Sprache von Komikerin Tina Fey, die die Serie für Netflix auf die Beine gestellt hat, ist ganz klar lesbar.