Bei Lawinenunfällen sind am Freitag im Tirol nahe der Schweizer Grenze fünf Personen getötet worden. Zwei weitere Schneesportler verloren am Donnerstag in Graubünden ihr Leben. Mehrere Personen wurden verletzt. Die Lawinensituation übers Wochenende bleibt angespannt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lawinengefahr stufte das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) für morgen Samstag immer noch als erheblich ein (Gefahrenstufe 3 von 5).
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Rund zwei Drittel aller tödlichen Lawinenunfälle geschehen allerdings bei dieser Gefahrenstufe, wie die SLF-Lawinenwarnerin Christine Pielmeier auf Anfrage von Keystone-SDA erklärte.

Es lägen sehr unfallträchtige Tage hinter uns. Grund für die heikle Lage sind die vielerorts mächtigen Neu- und Triebschneeschichten von Dienstag und Mittwoch, die auf auf eine ausgeprägte schwache Altschneeschicht gefallen sind.

Für Sonntag könnte sich laut der Lawinenwarnerin das Problem mit dem Neuschnee leicht entspannen. Allerdings seien hohe Windgeschwindigkeiten vorausgesagt, die die Gefahr von Lawinenabgängen nochmals erhöhen könnten.

Am Freitag wurden bei einem Lawinenabgang im österreichischen Bundesland Tirol fünf Menschen getötet. Das Unglück ereignete sich im Gebiet von Spiss, einem Ort an der Grenze zu Graubünden.

Eine Person wurde verletzt in die Schweiz geflogen, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitagnachmittag. Zur Zahl der Vermissten und zur Herkunft der Opfer machte der Sprecher keine Angaben.

Bei einem weiteren Lawinenunglück nahe Sölden - ebenfalls im ungesicherten Gelände - wurden laut Polizei am Freitag fünf Menschen erfasst. Vier von ihnen mussten verletzt ins Krankenhaus gebracht werden.

In Davos starb am Donnerstagabend ein 43-jähriger Snowboarder in einem Schneebrett, wie die Kantonspolizei Graubünden am Freitag mitteilte. Zuvor verlor ein Skifahrer in Scoul sein Leben. In Lenzerheide verletzten sich bei einem Lawinenabgang am Donnerstag drei Armeeangehörige. In Oberwald VS überquerte eine Lawine eine Loipe und riss zwei Langläufer mit. Beide verletzten sich.

In diesem Winter (seit 1. Oktober 2021) zählte das SLF bereits 48 Lawinenunfälle, wobei sechzig Personen erfasst und vier getötet wurden.

Vergleiche man diese Zahlen mit den letzten zwanzig Jahren, würden wir aktuell aber immer noch unter dem Durchschnitt liegen, erklärte Pielmeier. Im Durchschnitt habe es bis zum jetzigen Zeitpunkt sechzig Lawinenunfälle gegeben, wobei neunzig Personen erfasst und neun getötet wurden.

Diese Statistik könne sich aber noch ändern. Meldungen zu Lawinenunfällen würden wegen der angespannten Situation laufend neu registriert.

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