Bündner Regierung baut Förderung der medizinischen Forschung aus
Die Regierung von Graubünden verstärkt die medizinische Forschungsförderung und schafft 30 neue Arbeitsplätze.

Die Bündner Regierung verstärkt ihre Förderung der medizinischen Forschung im Kanton. Dazu soll ein Verein Projekte in der sogenannten translationalen Medizin durchführen.
Diese setzt sich zum Ziel, theoretische Erkenntnisse aus der Wissenschaft in die Praxis umzusetzen. Dank solcher Projekte sollen in Graubünden 30 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen.
Der Verein «Translationale Medizin an Grenzflächen» (TMG) am Medizincampus in Davos wird Forschungsprojekte durchführen, welche die Bündner Regierung im Rahmen eines Leistungsauftrags über acht Jahre hinweg unterstützt.
Pro Jahr sollen durchschnittlich 3,6 Millionen Franken an Unterstützungsgelder fliessen, wie aus einer Mitteilung der Kantonsregierung vom Donnerstag hervorgeht.
Das Vorhaben «Translationale Medizin an Grenzflächen» konzentriere sich auf die Erforschung sogenannter biologischer Grenzflächenorgane. Es geht um Organe wie die Lunge, die eine Interaktion des Körpers mit der Umwelt ermöglichen.
Fokus auf chronischen Entzündungen
Chronische Entzündungen dieser Organe sind weltweit für drei Viertel aller Todesfälle verantwortlich, hiess es im Communiqué weiter. Dank der Forschung soll wissenschaftlich geklärt werden, «weshalb und in welcher Weise das alpine Klima die menschliche Gesundheit positiv beeinflusst». Neue Behandlungsansätze für Erkrankungen solcher Grenzflächenorgane sollen entwickelt werden.
Drei bis fünf Forschungsvorhaben sollen pro Jahr angegangen werden, sagte der Leiter des kantonalen Amts für Wirtschaft und Tourismus, Reto Bleisch. Auch die Wirtschaft könne von der Forschung profitieren, etwa wenn daraus Patente angemeldet oder neue Unternehmen gegründet werden.
Der Verein TMG besteht aus mehreren Forschungsinstitutionen, Spitälern und Bildungseinrichtungen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Darunter dem Schweizerischen Institut für Allergie- und Asthmaforschung, dem Kantonsspital Graubünden oder der Universität Zürich. Diese Institutionen können Forschungsprojekte einreichen, die durch den Verein bewertet, priorisiert und finanziert werden.