Ein Grossaufgebot an Rettungskräften ist am Dienstag zum Flugplatz Grenchen aufgeboten worden. Allerdings handelte es sich nicht um einen Notfall, sondern um eine Übung.
967 Unfälle und Notfallsituationen registrierte der Alpenverein 2018. 1178 Alpenvereinsmitglieder waren davon betroffen. Foto: Matthias Balk
967 Unfälle und Notfallsituationen registrierte der Alpenverein 2018. 1178 Alpenvereinsmitglieder waren davon betroffen. Foto: Matthias Balk - dpa-infocom GmbH
Ad

Diese Übung wurde von Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) angeordnet und findet im Dreijahresrhythmus statt. An der diesjährigen Notfallübung nahmen neben der Betriebsfeuerwehr des Flughafens die Alarmzentrale Solothurn, die Feuerwehr der Stadt Grenchen sowie die Kantons- und Stadtpolizei teil.

Dazu kamen die Rettungsdienste von Grenchen/Solothurn/Olten/Biel und der Spitalregion Oberaargau. Die Rega, die seit Mitte September mit einer Ausbildungsbasis auf Platz operativ tätig ist, war erstmals an der Übung aktiv mit einem Rettungshelikopter mit dabei, wie die Betreiber des Flugplatzes am Dienstag mitteilten.

Auf dem Flugplatz Grenchen ist es in letzter Zeit zu mehreren Zwischenfällen gekommen. So hatte es im Oktober 2018 einen Fast-Zusammenstoss zwischen einem Kleinflugzeug und einer Drohne gegeben. Dass die beiden Fluggeräte damals nicht zusammenprallten, war «reiner Zufall», wie später die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) bilanzierte.

Im September 2018 war ein Kleinflugzeug vom Propellerstrahl eines zweitmotorigen Flugzeuges angehoben und auf die Nase geworfen worden. Der Motorentest beim zweimotorigen Flugzeug war dabei am falschen Ort durchgeführt worden. Im Mai 2018 waren sich ein Geschäftsreiseflugzeug und einmotoriges Kleinflugzeug beim Anflug gefährlich nahe gekommen.

Im August 2017 hatte der Pilot eines einmotorigen Flugzeuges seine Maschine ins Gras gesetzt, weil er den genauen Verlauf eines Rollweges nicht erkannte. Weil der Pilot eines Kleinflugzeuges bei der Landung die falsche Piste benützt hatte, war es im Juni 2016 zu einer Fastkollision zwischen einem landenden Kleinflugzeug und zwei Fallschirmspringern der Schweizer Armee gekommen.

Im Februar 2019 war ein Pilotversuch mit selbstständigen An- und Abflügen in den Randstunden nach zwei Jahren wieder abgebrochen worden. Das Risiko war gemäss Einschätzung des Bazl zu hoch. Während dieses Versuchs konnte der Regionalflugplatz ab März 2017 angeflogen werden, ohne dass der Kontrollturm besetzt war.

Die Betriebsstruktur in Grenchen mit drei aktiven Pisten, Schulungsflügen, Fallschirmbetrieb und Segelflug sowie einer hohen Flugdichte gilt gemäss Bazl als komplex. Der Flughafen Grenchen ist mit rund 70‘000 Bewegungen pro Jahr der wichtigste Ausbildungsplatz für die Schweizer Luftfahrt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FeuerwehrRegaDrohneSchweizer ArmeePilotFlughafenLuftfahrt