1. August in der Corona-Krise – das ist jetzt noch möglich
Das Wichtigste in Kürze
- Das Verbot von Veranstaltungen mit über 1000 Personen verunmöglicht viele Bundesfeiern.
- Auch Feuerwerke sind meistens abgesagt.
- Der 1. August wird wahrscheinlich vor allem im privaten Rahmen stattfinden.
Bundesfeier? Abgesagt! Zumindest teilweise.
Die Corona-Krise macht den meisten Gemeinden einen Strich durch die 1. August-Rechnung.
So manch einer wird sich fragen: Läuft am Nationalfeiertag überhaupt noch etwas? Denn: Veranstaltungen mit über 1000 Personen sind bis Ende August verboten. Und darunter fallen auch die meisten Bundesfeiern.
Ein kleineres Fest wäre zwar theoretisch möglich. Doch die Stadt Luzern bringt es in ihrer Begründung zur Feier-Absage auf den Punkt: «Besucherbeschränkungen widersprechen der Idee eines Volksfestes wie der Luzerner Bundesfeier.»
Dazu kommt in der Praxis, dass es für die meisten Gemeinden viel Aufwand bedeuten würde, das Fest am 1. August Corona-konform ablaufen zu lassen. Es muss nicht nur für Abstand gesorgt werden, es braucht auch eine Aufnahme der Kontaktdaten.
Bundesfeier abgesagt – oder ohne Publikum
Abgesagt ist die Feier praktisch in allen grossen Städten. Zürich, Basel und Bern verzichten komplett, in St. Gallen wird ohne Publikum mit Ansprachen im TV gefeiert.
Auch die historische Bundesfeier auf dem Rütli in Uri wird dieses Jahr anders ablaufen. Ohne Publikum – aber dafür live übertragen – wird Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga 54 Menschen ehren. Dies für ihren Einsatz während der Corona-Krise.
Doch es gibt einige Gemeinden, die dennoch eine Feier am 1. August planen. Das sind meist kleinere Ortschaften, welche nicht mit grossen Besucherzahlen rechnen.
Dabei sollte man sich im Vorfeld bei seiner Gemeinde über die Schutzmassnahmen informieren. Je nachdem ist eine Anmeldung erforderlich.
Feuerwerk am 1. August fast nur im privaten Umfeld
Auch die grossen Feuerwerk-Attraktionen bleiben dieses Jahr am 1. August wohl aus. Die meisten wurden zusammen mit der Feier in der jeweiligen Stadt abgesagt.
Das berühmte Gurtenfeuerwerk wird sogar nie mehr stattfinden. Der Berner Gemeinderat hat sich aus Gründen der Nachhaltigkeit und Akzeptanz dazu entschieden. Das schreibt er in einer Mitteilung.
Die Feuerwerksanbieter rechnen deshalb damit, dass dieses Jahr im privaten Umfeld deutlich mehr gezündet wird. Die Unfallversicherung Suva und die Beratungsstelle für Brandverhütung vermuten daher eine höhere Zahl von Unfällen.
Prinzipiell ist es derzeit in den meisten Kantonen erlaubt, Feuerwerk abbrennen zu lassen. Viele Kantone mahnen jedoch zu sorgfältigem Umgang, die Waldbrandgefahr ist wegen ausbleibendem Regen «erheblich». Genf hat ein bedingtes Feuerverbot in Waldnähe und im Freien ausgesprochen, Graubünden, Aargau und das Tessin haben ein absolutes Feuerverbot.
Gemeinden suchen nach Alternativen
Einige Gemeinden sind noch auf der Suche nach Alternativen für die Bundesfeier. Und andere haben bereits kreative Lösungen.
Egerkingen sendet jedem Haushalt eine Packung Rösti. Und hat gleich die Nationalhymne draufgedruckt. Diese soll um 19.11 Uhr gemeinsam von Zuhause aus gesungen werden.
In Baden AG offeriert der Stadtrat der Bevölkerung Wurst und Lampion. Zum Mitnehmen und feiern in den eigenen vier Wänden.
Kanton Thurgau warnt vor Infektionen im privaten Umfeld
Der 1. August wird dieses Jahr daher wahrscheinlich vor allem im privaten Umfeld gefeiert. Der Kanton Thurgau warnt jedoch in einer Medienmitteilung davor, die Corona-Regeln zu vergessen. Besonders im privaten Umfeld geschieht das schnell einmal – gerade wenn Alkohol im Spiel ist.
«Damit Geburtstagsfeiern und Grillpartys nicht zu potentiell bedrohlichen Infektionsherden werden, ist es essentiell, dass die Hygiene- und Abstandsregeln auch hier eingehalten werden.» Dies müsse besonders am 1. August beachtet werden.
Doch es gibt auch eine gute Nachricht. Am Nationalfeiertag ist, gemäss aktuellen Prognosen von Meteo Schweiz, traumhaftes Wetter zu erwarten.