1. Mai: Ladenbesitzer an Zürcher Langstrasse zittern vor Demo-Zug
Am morgigen 1. Mai wird auch in Zürich wieder demonstriert. Die Polizei rechnet mit Linksextremen. Ladenbesitzer an der Langstrasse zittern bereits.
Das Wichtigste in Kürze
- Am morgigen Tag der Arbeit sind in der ganzen Schweiz wieder Demos angesetzt.
- Die Zürcher Langstrasse wurde erst kürzlich von Demonstranten hart getroffen.
- Nun müssen sich Ladenbesitzer in Zürich erneut wappnen.
Am Tag der Arbeit knallt es in der Schweiz regelmässig. Besonders in Zürich. Letztes Jahr musste die Polizei bei einer Nach-Demonstration Pfefferspray und Gummischrot einsetzen. Sechs Personen wurden verhaftet. Zudem kam es zu Farb-Anschlägen und Sprayereien.
Doch in Zürich kommt es längst nicht nur am 1. Mai zu gewaltsamen Demonstrationen. Anfang April wurden bei einer linken Demo sieben Polizisten verletzt. Die Beamten wurden im Langstrassen-Quartier mit Eisenstangen, Molotowcocktails, Steinen und Pyros attackiert. Die Zerstörung danach war gross.
Morgen nun ziehen Demonstrierende erneut durch Zürich. An der Demo vom Helvetia- bis zum Sechseläutenplatz werden auch vermummte Linksextreme erwartet.
Anwohner haben Angst
Anwohnerinnen und Anwohner sind entsprechend angespannt. Und haben gemischte Gefühle. «Natürlich haben wir ein bisschen Angst, jedoch akzeptieren wir nicht, dass Vandalen unsere Schaufenster kaputt machen», erklärt Gondas gegenüber Nau.ch. Er besitzt ein Juweliergeschäft an der Langstrasse.
Er würde sein Schaufenster eigentlich gerne mit einem Gitter schützen, so Gonda. Der Besitzer der Liegenschaft sei aber damit nicht einverstanden. Deshalb muss er hoffen, dass die Demonstration friedlich verläuft und sein Geschäft keinen Schaden nimmt.
Michelle besitzt den Blumenladen am Helvetiaplatz. Wie jedes Jahr ist sie wegen der 1.-Mai-Demo in regem Austausch mit der Polizei. «Wir hoffen, dass die Demonstranten uns in Ruhe lassen», so Michelle.
Die Blumen, die sonst vor dem Laden ausgestellt sind, werde sie aber auf alle Fälle vorsorglich reinnehmen, sagt sie zu Nau.ch.
Trotz möglicher Eskalation bleibt sie aber optimistisch: «Eigentlich erwarten wir keine Schäden an unseren Schaufenstern», erklärt Michelle. Vor fünf Jahren hatte sie extra Schienen angebracht, um die Schaufenster mit Schalttafeln schützen zu können. Diese kommen heuer vorerst nicht zum Einsatz.
Die Stadtpolizei Zürich erklärt auf Anfrage, man führe am 1. Mai wie jedes Jahr laufend Lagebeurteilungen durch und habe ein entsprechendes Aufgebot bereit.