100'000 Personen haben sich im Organspenderegister eingetragen

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Bern,

Die Schweiz hat europaweit in den Angehörigengesprächen eine der höchsten Ablehnungsraten, wenn es um Organspende geht.

transplantation organspende
Wer keine Organe spenden möchte, soll dies zukünftig festhalten müssen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Nationale Organspeiseregister zählt nach zwei Jahren 100'000 eingetragene.
  • In der Schweiz gibt es eine Ablehnungsrate von 60 Prozent in den Angehörigengesprächen.

Das Nationale Organspenderegister der Schweizerischen Nationalen Stiftung für Organspende und Transplantation Swisstransplant zählt 100'000 Einträge. Weiterhin kämpft die Schweiz mit einer hohen Ablehnungsrate in der Organspende.

Auf den Nationalen Organspendetag vom 12. September hin macht Swisstransplant mit einem neuen Leitgedanken «Eine Entscheidung für das Leben.» auf die Organspende aufmerksam. Dies in der besonderen Zeit von COVID-19 mit Auswirkungen auf die Transplantationsaktivität in der Schweiz.

100'000 Einträge beim Nationalen Organspenderegister

Zwei Jahre nach der Lancierung des Nationalen Organspenderegisters meldet die Stiftung Swisstransplant 100 000 Einträge. Das Register bietet eine zeitgemässe und einfache Möglichkeit, den Entscheid für oder gegen eine Organspende in einer sicheren Datenbank festzuhalten. Die Registereinträge sorgen für Sicherheit und Klarheit und entlasten im Ernstfall die Angehörigen sowie das Spitalpersonal.

Organspende
In diesem Krankenhaus wird jemand auf eine Organspende vorbereitet. - unsplash

Nach wie vor warten in der Schweiz über 1400 Personen auf ein Organ. Dies ist unter anderem auf die hohe Ablehnungsrate in den Angehörigengesprächen zurückzuführen. In mehr als der Hälfte der Gespräche ist der Wunsch der verstorbenen Person nicht bekannt. Dies, da kein Entscheid für oder gegen eine Organspende vorliegt.

Angehörige müssen in dieser Situation stellvertretend im Sinne der verstorbenen Person entscheiden. Sie tun sich oft sehr schwer, woraus mehrheitlich eine Ablehnung resultiert.

Europaweit eine der höchsten Ablehnungsraten

Die Ablehnungsrate von über 60 Prozent in den Angehörigengesprächen ist im europäischen Vergleich eine der höchsten. Dies obwohl gemäss repräsentativen Umfragen 80 Prozent der Schweizer Bevölkerung einer Organspende positiv gegenüberstehen. Daraus lässt sich schliessen, dass dem Willen der verstorbenen Person oftmals nicht gerecht wird.

Organspende schenkt neue Lebensqualität

Geschichten über Betroffene erzählen, wie Organspende zu neuer Lebensqualität verhilft: Sébastien, der mitten in der COVID-19-Pandemie den erlösenden Anruf erhält, dass ein Spenderherz gefunden wurde. Maurice, ein junger Mann, für den die Schutzmassnahmen besonders wichtig sind, weil er als Kind nierentransplantiert wurde. Simone, seine Mutter, die sich in dieser besonders sensiblen Zeit daran erinnert, wie es damals war, mit ihrem nierenkrankes Kind.

Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Solidarität ist – insbesondere im Spitalumfeld. Durch den koordinierten Schulterschluss zwischen Organspendenetzwerken, Transplantationszentren und Swisstransplant konnte die Pandemiewelle in der Schweiz gemeinsam bewältigt werden. So verzeichnet die Schweiz in den Transplantationsaktivitäten einen Rückgang von 20 Prozent, was im internationalen Vergleich sehr wenig ist.

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