12'000 gemeldete Vorfälle in der Schweizer Luftfahrt
Im vergangenen Jahr wurden in der Schweizer Luftfahrt 12'000 Vorfälle gemeldet. Das liegt unter anderem an einer besseren Meldekultur.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hat den Bericht zur Sicherheitsstatistik 2022 publiziert,
- Insgesamt kam es zu 12'000 Vorfallsmeldungen, was einer Zunahme entspricht.
- Diese Zunahme erklärt sich das Bundesamt mit einer besseren Meldekultur.
Seit 2019 nehmen die Meldungen zu Vorfällen in der Schweizer Luftfahrt zu. Dies zeigt der neue Bericht zur Sicherheitsstatistik des Bundesamts für Zivilluftfahrt (Bazl). Insgesamt bearbeitete das Bazl 2022 knapp 12'000 Vorfallmeldungen.
Die Hauptursachen für die Zunahme seien eine bessere Meldekultur und seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs bedeutend mehr Versuche, die GPS-Signale auf Flugzeuge im Ausland zu stören (GPS-Jamming), schrieb das Bazl am Dienstag zur neuesten Sicherheitsstatisik der Schweizer Aviatik.
2022 habe es mehr gemeldete Vorfälle in der kommerziellen und privaten Fliegerei gegeben, zudem Vorfälle bei Helikoptern wegen Kabeln und anderen Hindernissen aber auch wenige Vorfälle mit Drohnen. Zu den knapp 12'000 Vorfallmeldungen im Berichtsjahr gehörten unter anderem auch ein bei der Abfertigung am Boden beschädigtes Flugzeug, ein Beinahe-Zusammenstoss zweier Flugzeuge in der Luft oder auf dem Rollweg, eine Kollision mit Vögeln sowie Cyberangriffe.
Zwei Unfälle im Zusammenhang mit Kabeln
Im vergangenen Jahr habe es zwei Unfälle im Zusammenhang mit Kabeln gegeben, dabei sei eine Person schwer verletzt worden, so das Bazl weiter. In den Jahren 2018 bis 2022 sei durchschnittlich mehr als ein Unfall mit einem Kabel festgestellt worden.
2022 habe es mit 303 Wildtierkollisionen im Schweizer Luftraum einen deutlichen Anstieg gegeben im Vergleich zu 2021. Damit würden sich die Zahlen wieder an das Niveau vor der Pandemie angleichen, da es auch wieder mehr Flugbewegungen gebe, hiess es dazu auf Anfrage. In 99 Prozent der Fälle seien Vögel beteiligt gewesen. Fünf Vorfälle seien als schwerwiegend eingestuft worden.
Nach einem deutlichen Rückgang der Gesamtzahl der Meldungen von Laserblendung im ersten Corona-Jahr 2020 um fast 60 Prozent auf 52, stieg die Zahl dieser Meldungen in den beiden letzten Berichtszeiträumen wieder an, wie es weiter hiess. So seien es 2021 70 gewesen und 2022 mit 137 fast das Doppelte, Letzteres entspreche der Zahl der Fälle vor der Corona-Pandemie.
Sowohl Vorfälle mit Drohnen sowie Sichtungen durch Flugzeugbesatzungen waren im Jahr 2022 laut Bazl auf tiefem Niveau.