12'000 Stutz: Angestellte soll sich aus Gemeindekasse bedient haben
In der Gemeinde Ferenbalm BE kam es zu einem schweren Veruntreuungsfall. Eine Angestellte soll über Jahre Gelder aus der Gemeindekasse entwendet haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Frau wird beschuldigt, die Gemeindekasse von Ferenbalm geplündert zu haben.
- Insgesamt sollen so über 12'000 Franken zusammengekommen sein.
- Ein Urteil steht noch aus. Die Verteidigung fordert Freispruch.
Eine ehemalige Angestellte der Gemeinde Ferenbalm steht vor Gericht, weil sie über Jahre Geld aus der Gemeindekasse entnommen haben soll. Laut der Staatsanwaltschaft beträgt die Deliktsumme rund 12'600 Franken.
Gemäss «Berner Zeitung» fordert die Gemeinde in einer Zivilklage 25'000 Franken Genugtuung.
Die Unregelmässigkeiten wurden erst im Sommer 2022 entdeckt. Die genauen Umstände sind jedoch komplex, weshalb das Urteil am Regionalgericht Bern-Mittelland erst in zwei Wochen verkündet wird.
Komplizierte Manipulationen
Die Anklage behauptet, die Beschuldigte habe hauptsächlich Einnahmen aus verschiedenen Verwaltungsdiensten veruntreut, wie etwa dem Verkauf von Containermarken und Ausländerausweisen.
Dabei soll es auch zur Manipulation von Excel-Tabellen gekommen sein.
Alexander Kernen, der Anwalt der Gemeinde, nennt gemäss «BZ» ein konkretes Beispiel: Am 14. Juli 2022 bezahlte eine Familie 690 Franken für Ausländerausweise. Am folgenden Tag habe die Beschuldigte 400 Franken entnommen, später dann weitere 190 Franken.
Probleme schon seit der Anstellung
Der Gemeindeschreiber Remo Schneider erklärte, dass erste Unregelmässigkeiten bereits kurz nach der Anstellung der Beschuldigten auftraten.
Eine frühere Finanzverwalterin sagte dem Gericht, dass die Manipulationen lange unbemerkt blieben. Die Vielzahl von Konten und die kleinen Beträge hätten es erschwert, die Unregelmässigkeiten frühzeitig aufzufinden.
Die Angeklagte selbst wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe und behauptet, nie Geld entnommen zu haben. Ihr Anwalt fordert einen Freispruch, da die Beweislage unklar sei.
Kurt Gyger, Präsident des Verbands Bernisches Gemeindekader, bezeichnete gegenüber der «Berner Zeitung» die Vorfälle als «Schande für unseren Beruf».
Dies fördere Misstrauen gegenüber den vielen ehrlichen Mitarbeitern in den kommunalen Verwaltungen.