Im vergangenen Jahr meldeten die Kinderklinike der Schweiz 1568 Fälle von Kindesmissbrauch. Zwei Säuglinge starben an körperlichen Misshandlungen.
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Im Jahr 2019 meldeten die Schweizer Kinderkliniken insgesamt 1568 Fälle von Kindesmisshandlung. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Im vergangenen Jahr starben zwei Schweizer Babys wegen Misshandlung.
  • Insgesamt meldeten die Kliniken 1568 Fälle von Kindesmisshandlung.
  • Damit sind es vier Prozent mehr Fälle als im vorderen Jahr.
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Im vergangenen Jahr sind in der Schweiz zwei Säuglinge an körperlichen Misshandlungen gestorben. Die Kinderkliniken meldeten insgesamt 1568 Fälle von Misshandlungen, vier Prozent mehr als im Vorjahr.

Die beiden Todesopfer wurden nicht einmal ein Jahr alt, wie die Fachgruppe Kinderschutz der Kinderkliniken am Donnerstag mitteilte. Sie erfasst die Meldungen wegen vermuteter oder sicherer Kindsmisshandlungen von 21 der 31 offiziellen Kinderkliniken. Unter ihnen befinden sich alle grossen und mittelgrossen.

16,7 Prozent der misshandelten Kinder sind kein Jahr alt

Auffallend ist, dass bei den Misshandlungen die kleinen Kinder unter vier Jahren einen Drittel stellen. 16,7 Prozent sind sogar weniger als ein Jahr alt. Dieser Anteil bleibt gemäss der Kinderschutzgruppe seit Beginn der Erhebung vor elf Jahren konstant. Die Geschlechterverteilung bei allen misshandelten Kindern blieb mit 44 Prozent Knaben und 56 Prozent Mädchen ebenfalls stabil.

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Die Kindesmisshanldung in der Schweiz ist auf hohem Niveau stabil. (Symbolbild) [ - keystone

Von den gesamten Misshandlungen entfielen 486 Fälle oder 31 Prozent auf körperliche Gewalt. Psychisch misshandelt wurden 321 Kinder oder 20,5 Prozent, vernachlässigt trafen 470 Kinder oder 30 Prozent der Fälle im Spital ein. Sexuellen Missbrauch stellten die Kliniken bei 279 Kindern und in 17,8 Prozent der Fälle fest. Zudem gab es zwölf Fälle des Münchhausen-Syndroms, die häufigsten Misshandlungen sind damit körperliche und psychische Gewalt.

Bezüglich der körperlichen Misshandlungen stellen die Knaben mit 53,3 Prozent die Mehrheit, bei der Vernachlässigung entfallen 50,5 Prozent auf Mädchen. Auch bei psychischer Misshandlung stellen die Mädchen mit 53 Prozent die Mehrheit. Diese Verteilung zeigt sich recht ausgeglichen. Auf sexuellen Missbrauch bezogen, schnellt die Mehrheit der betroffenen Mädchen hingegen auf 82,8 Prozent hoch.

Täter oft im nahen Umfeld der Kinder

Vier Fünftel der Täter sind im familiären Umfeld der Opfer zu finden. 2019 war dies 1278 Mal der Fall. Ein Zehntel der Täter war mit dem Kind bekannt. In 3,1 Prozent der Fälle war es ein Fremdtäter und in 5,4 Prozent ein Unbekannter.

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Die Misshandlungen gehen vor allem von den Familienmitgliedern aus. (Symbolbild) - Keystone

Wenn Kinder misshandelt werden, geschieht dies somit in den allermeisten Fällen durch die direkten Erziehungsberechtigten. Beim sexuellen Missbrauch sind 50 Prozent der Täter aus der Familie, 50 Prozent sind entweder Bekannte, Fremdtäter oder unbekannte Täter.

Bei den Misshandlern sind die Männer in der Überzahl. Sie waren für 38 Prozent der Übergriffe verantwortlich. Beim sexuellen Missbrauch stellten sie die überwältigende Mehrheit von 83,2 Prozent.

Täter sind oft auch Eltern

26 Prozent aller Misshandlungen begingen Frauen. Männer und Frauen gemeinsam machten sich in 29,3 Prozent der Fälle schuldig. Dabei handelte es sich meist um die Eltern. Der Rest entfiel auf Unbekannte oder es lagen keine Angaben vor.

Bei den Diagnosen waren sich die Kinderärztinnen und -ärzte bei 63,3 Prozent der misshandelten Kinder sicher. 23,9 Prozent galten als wahrscheinlich und bei 12,8 Prozent war die Diagnose unklar. Sehr sicher waren die Diagnostiker beim psychischen Missbrauch gefolgt von Vernachlässigung. Bei körperlicher Gewalt und Kindesmissbrauch waren die Diagnosen unklarer.

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