22 Landbesitzer werden wegen Oberflächenanlagen enteignet
Wegen des geplanten Atomabfall-Lagers in Stadel ZH müssen voraussichtlich 22 Grundeigentümer enteignet werden. Wie sie entschädigt werden, ist derzeit unklar.
Das Wichtigste in Kürze
- 22 Grundeigentümer müssen für das Atomabfall-Lager in Stadel ZH ihr Land hergeben.
- Für die Oberflächenanlagen seien im Haberstal sechs bis acht Hektaren Land nötig.
- Wie viel Geld die Betroffenen erhalten, ist noch unklar.
Bei einer Medienkonferenz zum geplanten Tiefenlager in Stadel ZH haben die Verantwortlichen am Montagnachmittag genauere Angaben zu den Oberflächenanlagen gemacht: Voraussichtlich müssen 22 Grundeigentümer enteignet werden. Sie wurden bereits informiert.
Von den 22 Grundeigentümer befinden sich 18 am Standort Nördlich Lägern bei Stadel ZH, wo das Tiefenlager gebaut werden soll. Dies sagte Monika Stauffer vom Bundesamt für Energie an der Medienkonferenz. Diese Bodenbesitzer müssen Land hergeben, weil für die Oberflächenanlagen im Haberstal rund sechs bis acht Hektaren Land nötig sind. Wie viel Geld sie erhalten, ist derzeit unklar.
Neben der eigentlichen Pforte in den Schacht sind für den Betrieb des Tiefenlagers zahlreiche Gebäude notwendig. Von diesen werden einzelne bis zu 30 Meter hoch. Für mehrere Jahre dürfte dies die grösste Baustelle des Landes werden.
Vier weitere Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer werden am Standort Würenlingen AG Land abtreten müssen. Dort soll die Verpackungsanlage für die Brennstäbe, die sogenannte «Heisse Zelle», gebaut werden. Bereits heute befindet sich dort, beim heutigen Zwischenlager, eine solch roboterbetriebene Anlage.
Bau von Tiefenlager braucht mehr Land
Sie muss mit dem Bau des Tiefenlagers jedoch ausgebaut werden, was zusätzliches Land benötigt. Bei den Eigentümerinnen und Eigentümern handelt es sich nicht nur um Privatpersonen. Einige Parzellen gehören auch Gemeinden oder den Kantonen Zürich und Aargau.
Die Bevölkerung der betroffenen Region wird in den kommenden Tagen Gelegenheit haben, sich an Veranstaltungen zu informieren. Ein erster Anlass für die Bevölkerung ist am Dienstag in Stadel geplant, ein zweiter am Mittwoch in Bülach. Am Donnerstag wird schliesslich die Bevölkerung von Hohentengen in Deutschland informiert.