293 römische Silbermünzen in Pratteln BL gefunden
In einem Waldstück im Baselland ist ein römischer Silberschatz mit rund 293 Silbermünzen entdeckt worden. Es ist einer der grössten Silber-Funde in der Schweiz.

Das Wichtigste in Kürze
- In Pratteln BL ist ein römischer Silberschatz entdeckt worden.
- Die ältesten Münzen sind fast 2000 Jahre alt.
- Der Schatz soll nach der Analyse im Kantonsmuseum in Liestal ausgestellt werden.
Bei den Münzen handelt es sich ausschliesslich um Denare, die gemäss Mitteilung der Archäologie Baselland von Montag in einem insgesamt sehr guten Zustand sind - teilweise sogar noch prägefrisch. Den römischen Münzhort hatte ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Archäologie Baselland im Sommer 2019 am Abhang des Adlerberges bei Pratteln BL gefunden.
Fast 2000 Jahre alt
Die älteste Münze ist unter Kaiser Nero geprägt worden, der zwischen 54 bis 68 nach Christus regiert hatte. Die meisten Münzen stammen aus dem zweiten Jahrhundert, die jüngsten Stücke aus der Zeit von Kaiser Commodus - sie waren 181/182 nach Christus in Rom geprägt worden, wie es im Communiqué heisst. Der Fund gehört demnach zu den grössten römischen Silberhorten der Schweiz, in der näheren Umgebung gibt es nur den rund 170 Jahre jüngeren Kaiseraugster Silberschatz.

In der Mitteilung wird der Wert der Münzen als "nicht unbeträchtlich" bezeichnet, er habe ungefähr dem halben Jahreslohn eines Legionärs entsprochen. Welchen Wert die Münzen heute haben, lässt sich laut dem Baselbieter Kantonsarchäologen Reto Marti nicht beziffern. Sie seien nicht schätzbar, da sie einzigartig und nicht verkäuflich seien, sagte er auf Anfrage.
Zwei römische Gutshöfe in Pratteln
Der Fundort in einem gewöhnlichen Waldstück sei aus heutiger Sicht unspektakulär, hält die Kantonsarchäologie fest. In römischer Zeit müsse dort aber ein auffälliger Stein oder Ähnliches gestanden haben.
Vermutlich habe der Besitzer seine Barschaft in einem sicheren Versteck aufbewahren wollen, was damals nicht ungewöhnlich gewesen sei, heisst es in der Mitteilung. In Pratteln sind zwei römische Gutshöfe bekannt: Einer in der Flur Kästeli und der andere beim heutigen Dorfkern, von letzterem aus hätte der Besitzer sein Versteck stets im Blick gehabt.

Warum das Vermögen nie mehr geborgen wurde, ist unklar. Die Jahre um 182 nach Christus seien jedenfalls keine Krisenzeit gewesen, heisst es weiter. Die Münzen werden gemäss dem Kantonsarchäologen nun fertig restauriert und genauer bestimmt. Danach soll der Schatz voraussichtlich im Museum.BL in Liestal ausgestellt werden.