350 Rentner demonstrieren in Bern wegen Post
Die Post streicht ihren pensionierten Mitarbeitern die 200-Franken-Gutscheine. Über 300 Personen demonstrieren heute vor dem Hauptsitz in Bern.
Das Wichtigste in Kürze
- Ende September verkündete die Post die Abschaffung der Personalgutscheine für Rentner.
- Heute Mittwoch protestieren 350 Pensionierte und Aktive vor der Post in Bern.
Ende September teilt die Post ihren pensionierten Mitarbeitenden mit, künftig keine jährlichen 200-Franken-Personalgutscheine mehr auszustellen. Das kommt ganz schlecht an – und führt sogar zu einer Demonstration.
Gegen 350 Pensionierte und Aktive tauchen heute Nachmittag vor dem Post-Hauptsitz in Bern auf. Die Rentner schwenken bei eisiger Kälte Syndicom-Fahnen – und setzen so ein starkes Zeichen. Sie wollen die 200 Stutz zurück!
Gewerkschaft überreicht 4'000 Unterschriften
Die Gewerkschaft Syndicom ist vor Ort, unterstützt die Forderung und fordert die Post mit 4'000 Unterschriften auf, den Entscheid zurückzunehmen.
Daniel Münger, Präsident der Gewerkschaft Syndicom, erklärt gegenüber Nau.ch: «Die Massnahme stösst auf Unverständnis. Die Post spielt mit dem Feuer.» Warum die Post ohne Not eine solche Handlung ausführe, sei für einige unerklärlich. Es gehe auch um Wertschätzung von Ex-Mitarbeitern.
Mit an der Demo ist auch der pensionierte Pöstler Kurt Tüscher. Er sagt: «Mir sagte vorhin jemand, wir würden besser 400 und nicht nur 200 Franken verlangen. Und diese wollen sie uns noch wegnehmen.»
Die Post setzt Konzernleitung in Kenntnis
Und was sagt die Post? Mediensprecher Erich Goetschi: «Wir können nachvollziehen, dass die Leute enttäuscht und frustriert sind.» Die Post nehme das Anliegen der ehemaligen Mitarbeiter sehr ernst: «Wir werden diese Petition prüfen und anschauen.»
Die Konzernleitung der Post werde in Kenntnis gesetzt, dass die Petition eingegangen sei und angenommen wurde, sagt Goetschi.
Zudem würde sich die Post auch anderweitig für die Rentner einsetzen. Goetschi: «Wir helfen beim Aufbau von Pensionierten-Vereinen und sponsern bei geselligen Anlässen das Essen mit 60 Franken pro Person.»
Die Post müsse aber feststellen, dass der «Kuchen der Vergünstigungen kleiner wurde».