80 Prozent der Unternehmen haben in der Krise Umsatz verloren

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Zürich,

Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht. Laut einer Studie haben 80 Prozent der Unternehmen in der Krise an Umsatz verloren.

Mehrere Schweizer Banknoten liegen auf einem Tisch.
Mehrere Schweizer Banknoten liegen auf einem Tisch. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Schweizer Unternehmen mussten Verluste melden aufgrund der Corona-Krise.
  • Gewisse Branchen konnten allerdings von der Krise profitieren.
  • Analysten rechneten mit einem viel schlimmeren Schlag für die Wirtschaft.

Die Corona-Pandemie setzt den Schweizer Unternehmen stark zu. Zahlreiche Firmen mussten in der ersten Jahreshälfte Umsatz- und Gewinneinbussen hinnehmen. Abgefedert wurden diese teilweise durch staatliche Unterstützungsmassnahmen und tiefere Kosten.

Knapp 80 Prozent der Unternehmen, die bis am Freitag bereits Zahlen zur Jahresmitte vorgelegt haben, haben weniger Umsatz gemacht. Das zeigt eine Auswertung der Nachrichtenagentur AWP von fast 80 Firmen.

Pharmaunternehmen und IT-Firmen profitierten

In der Pandemie wachsen konnten vor allem Pharmaunternehmen sowie IT-Firmen wie der Grosshändler Also oder der Computerzubehörhersteller Logitech. Diese profitierten vom Home-Office-Boom. Daneben kamen auch Lebensmittelunternehmen, deren Produkte zum Grundbedarf zählen, gut durch die Krise.

Logitech Maus Tastatur
Das Logo der Firma Logitech ziert ein Geschäft des Schweizer Unternehmens. - Keystone

In vielen anderen Branchen dagegen zog die Pandemie nicht nur eine Schneise in die Umsatz-, sondern auch in die Gewinnzahlen. Rund die Hälfte verdiente weniger - und zwar im Schnitt rund ein Drittel.

Jedes sechste Unternehmen rutschte gar in die Verlustzone ab. Dazu gehörten in der Reisebranche tätige Unternehmen wie die Swiss oder der Reisedetailhändler Dufry. Auch die Industrieunternehmen Bobst, Feintool, Tornos oder Schmolz+Bickenbach gehören dazu.

Weniger schlimm als von Analysten erwartet

Allerdings erfüllten sich die schlimmsten Befürchtungen nicht. Börsenkotierte Firmen schnitten oft besser ab als von Analysten prognostiziert, vor allem beim Gewinn. Gemäss der AWP-Auswertung übertrafen knapp 70 Prozent der Firmen beim operativen Gewinn die Konsensprognose. Rund 38 Prozent der Unternehmen übertrafen sogar die höchsten Schätzungen.

Anleihe
Die ZKB weist im 2023 einen Personalaufwand pro Kopf von 213'000 Franken auf. (Symbolbild) - Keystone

Die Kosten seien stark gesunken, sagt ZKB-Analyst Andreas Müller gegenüber AWP. Dabei habe einerseits Kurzarbeit eine Rolle gespielt, aber auch andere Effekte wie tiefe Reisespesen.

Die meisten Analysten hatten zudem mit einem längeren Lockdown und weniger schnellen Lockerungen gerechnet. Das ergänzt UBS-Aktienstratege Stefan Meyer. Auch die Staatshilfe sei laufend ausgebaut worden, was den Konsum gestützt habe.

Viele Unternehmen bauen Stellen ab

Bei einigen Unternehmen reichen allerdings Unterstützungsmassnahmen wie Kurzarbeit bei weitem nicht aus, um die Folgen der Krise abzufedern. So haben bereits einige Firmen einen Stellenabbau im Aus- und Inland angekündigt.

Der Lifthersteller Schindler beispielsweise will weltweit rund 2000 Stellen abbauen, davon bis zu 10 Prozent in der Schweiz. Der Zahnimplantatehersteller Straumann hat wegen der Pandemie weltweit rund 660 Stellen zu gestrichen.

Straumann
Das Logo der Straumann Group in Basel. (Symbolbild) - keystone

Davon etwa 60 am Hauptsitz in Basel. Und bei Oerlikon sollen bis Jahresende 700 von 800 geplanten Stellen abgebaut sein. Davon rund 50 in der Schweiz und Liechtenstein.

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