Aarau: Metallbauer (31) duzt Verkäuferin – Polizei kommt!
Ein Kaffeekauf in der Aarauer Einsteinpassage endet für einen 31-jährigen Metallbauer mit einer Geldstrafe.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Konflikt im Casino Railway wird für einen Metallbauer (31) zum teuren Fehltritt.
- Er duzte eine Angestellte beim Kaffeekauf, daraufhin wollte sie eine Entschuldigung.
- Er verliess den Laden, wurde aber von der Security zur Rede gestellt und festgehalten.
- Am Ende kommt es zu einer Verurteilung und einer Geldstrafe.
Ein harmloser Kaffeekauf in der Aarauer Einsteinpassage endet für einen Metallbauer aus Eritrea mit einer Geldstrafe. Dies berichtet die «Aargauer Zeitung».
An einem Donnerstagabend im Juni betritt der 31-Jährige das Casino Railway. «Seien Sie gefälligst respektvoll mit mir, sonst rufe ich die Polizei!», soll die Verkäuferin gesagt haben. Der Mann hatte sich zuvor nach ihrem Befinden erkundigt und sie dabei geduzt.
Gewalt und Missverständnisse
Daraufhin habe der Metallbauer mit seinem Arbeitskollegen den Kaffee beim Einsteindenkmal getrunken. Plötzlich sei ein Security-Mitarbeiter des Casinos an die beiden herangetreten und habe eine Entschuldigung gefordert.
Auf eine Verneinung soll der Security mit Gewalt reagiert und den Eritreer zu Boden gebracht haben. In diesem Handgemenge sei der Kaffee verschüttet worden und habe für eine Verbrühung des Security-Mitarbeiters gesorgt.
Nach dem Vorfall sei der Mann in das Casino gebracht und festgehalten worden, bis die Polizei eintraf. Dies ist laut «AZ» zumindest die Version des Beschuldigten.
Verschüttete der Angeklagte den Kaffee absichtlich?
Denn in einem Strafbefehl wird er der mehrfachen Drohung und Beschimpfung beschuldigt. Laut der Gegenseite war dies nicht einmal die erste Begegnung zwischen den beiden.
Der Beschuldigte sei ausfällig geworden nach der Bitte um mehr Anstand. Erst dann sei der Sicherheitsdienst alarmiert worden.
Nachdem die Polizei gerufen wurde, habe der Metallbauer absichtlich den Kaffee verschüttet und den Security-Mann beleidigt. Erst dann soll er zu Boden gebracht worden sein.
Ebenso habe der Angeklagte der Service-Angestellten vom Boden aus gedroht, sie umzubringen.
Schuldspruch – viele Fragen bleiben trotzdem offen
Der Anwalt des Beschuldigten plädierte auf Freispruch und warf dem Security-Mitarbeiter vor, ein Motiv für falsche Aussagen zu haben. Dieser habe auf öffentlichem Grund kein Recht, jemanden festzuhalten. Allgemein seien viele Aussagen widersprüchlich.
Letztendlich sprach das Gericht den Eritreer gemäss «Aargauer Zeitung» von der mehrfachen Drohung frei. Die Beschimpfung gegenüber dem Security-Mann wurde aber anerkannt. Aufgrund seiner Vorstrafen muss er nun 45 Tagessätze à 100 Franken zahlen.