Aarauer Schule stellt Musiker ohne Lehrabschluss ein
Der Lehrermangel lässt Schulen unkonventionelle Wege gehen. Eine Aargauer Kreisschule stellte jüngst einen Mann ohne jegliche Qualifikation als Lehrer ein.
Das Wichtigste in Kürze
- An einer Kreisschule im Aargau wurde ein Mann ohne Qualifikation als Lehrer eingestellt.
- Letztlich musste dem Musiker und Handwerker wieder abgesagt werden.
- Rund 10 Prozent der Aargauer Primarschullehrer unterrichten ohne angemessene Ausbildung.
Die Kreisschule Aarau-Buchs ist eine der grössten Schulen im Kanton Aargau mit 3800 Schülern und rund 600 Lehrern. Jüngst fand sie sich in einer bemerkenswerten Situation wieder, als sie einem Mann ohne pädagogische Qualifikationen eine Lehrerposition anbot. Vor diesem Hintergrund zieht der akute Lehrermangel im Kanton Aargau, wie die «Aargauer Zeitung» herausstellt, immer wieder in den Fokus.
Angebot trotz fehlender Qualifikationen
Der Mann war ursprünglich als Musiker und Handwerker tätig, wurde im Frühjahr von der Schulleitung als primärer Klassenlehrer ausgewählt. Die Entscheidung wurde öffentlich kommuniziert, obwohl dem berichtigten Mann die pädagogische Ausbildung und auch jeglicher Lehrabschluss fehlten.
Im Vorfeld gab es bereits Unstimmigkeiten innerhalb des Kollegiums und unter Eltern bezüglich seiner Qualifikationen.
Das Unbehagen wurde durch den zeitlichen Rahmen noch verschärft, da die Stelle im Frühjahr besetzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt soll es noch möglich gewesen sein, eine alternative Besetzung für die Stelle zu finden.
Trotz der offensichtlichen Mängel wurde das Angebot aufrecht gehalten, bis es sich kurz vor den Sommerferien als unzulässig herausstellte.
Allgemein werde an der Kreisschule Aarau-Buchs und in der gesamten Region nach Kräften versucht, Stellen mit Lehrern zu besetzen, die alle Anforderungen erfüllen. Laut der Schulwebsite sind für das kommende Schuljahr beinahe alle Stellen besetzt.