Aare im Solothurner Niederamt ist nach Revitalisierung lebendiger
Mehr Fischarten in der Aare, mehr Libellen in den Auen: Der Kanton Solothurn zieht eine positive Bilanz seiner Revitalisierung.
![Solothurn Aare](https://c.nau.ch/i/G0OPO/900/solothurn-aare.jpg)
In der Aare im Solothurner Niederamt gibt es mehr Fischarten und an deren Ufer haben sich in den Auen mehr Libellen niedergelassen. Der Kanton Solothurn zieht nach seinen Revitalisierungsbemühungen eine grundsätzlich positive Bilanz, wie er am Dienstag mitteilte.
Der Kanton Solothurn führte an der Aare zwischen Olten und Aarau in den Jahren von 2010 bis 2020 zahlreiche Arbeiten aus, um den Hochwasserschutz zu verbessern, Erholungsmöglichkeiten zu schaffen und der Natur mehr Raum zu geben.
Im Bereich Natur «gehen die Entwicklungen in die richtige Richtung», heisst es im Kurzbericht «Erfolgskontrolle Aare», den das Solothurner Amt für Umwelt am Dienstag veröffentlichte.
So nahm der Fischbestand gemäss Kurzbericht zahlenmässig zu. Dass sich vermehrt standortgerechte Arten und Gilden wie die strömungsliebenden Barben zeigten, sei dabei besonders erfreulich, heisst es. «Auch bedrohte Leitarten wie Äsche und Nase sind, wenn auch nur vereinzelt, nachgewiesen worden.»
Bei den Libellen, die als Indikator für die ökologische Qualität von Gewässerlebensräumen herangezogen werden, ist die Entwicklung ebenfalls grundsätzlich positiv: Wurden vor den baulichen Massnahmen 15 Arten gezählt, waren es nun 24. «Mehrere bisher fehlende Libellenarten haben die neuen Lebensräume entdeckt.»
Optimierungsmassnahmen und zukünftige Pläne
Fünf Jahre nach dem Bauabschluss zeigte sich zudem, dass das Geschiebe im Fluss jetzt aktiver ist und sich die Struktur und die Dynamik der Sohle und des Ufers vielfältiger zeigen.
Trotz der grundsätzlich positiven Entwicklung müssten noch punktuelle Optimierungsmassnahmen geprüft werden, wird im Kurzbericht weiter festgehalten. Denn an gewissen Stellen habe sich die Gewässerdynamik noch nicht wie gewünscht entwickelt.
So würden beispielsweise einzelne Seitenarme zeitweise vom Hauptgewässer abgeschnitten oder phasenweise gar austrocknen. Für dort eingeschlossene Fische könne dies zu kritischen Situationen führen.
Um die weitere Entwicklung des Lebensraums Aare im Niederamt aufzuzeigen, wird gemäss Mitteilung in etwa fünf Jahren eine weitere Erfolgskontrolle durchgeführt.