Ab Montag droht Mietern eine böse Überraschung

Keystone-SDA
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Bern,

Wer nach der erwarteten Senkung des Referenzzinssatzes am kommenden Montag ein Mietsenkungsbegehren stellt, könnte eine böse Überraschung erleben.

Zürich
Nur ein Teil der Mieterinnen und Mieter hat durch die erwartete Senkung des hypothekarischen Referenzzinssatzes Anspruch auf eine Mietsenkung. Hier eine Aufnahme aus Zürich. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag wird eine Senkung des Referenzzinssatzes erwartet.
  • Laut dem Mieterverband kann dies aber sogar zu einer Mietzinserhöhung führen.

Wer nach der erwarteten Senkung des Referenzzinssatzes am kommenden Montag ein Mietsenkungsbegehren stellt, könnte eine böse Überraschung erleben: Laut dem Mieterverband kann dies in manchen Fällen sogar zu einer Mietzinserhöhung führen. Der Grund ist die Teuerung.

Nur ein Teil der Mieterinnen und Mieter habe durch die erwartete Senkung des hypothekarischen Referenzzinssatzes Anspruch auf eine Mietsenkung, erklärte der Schweizer Mieterverband am Donnerstag an einer Online-Veranstaltung.

Vermieter dürfen die Teuerung und teils die Kostensteigerungen gegenrechnen. «Die hohe Teuerung in den letzten Jahren führt zu Szenarien, in welchem der Teuerungsausgleich der Vermieterschaft höher ist als der Senkungsanspruch der Mieterschaft», so der Verband.

Eine solche Situation hat es noch nie zuvor gegeben. Wie viele Menschen davon betroffen sind, ist unklar. Eine Mehrheit von den Mietenden ist es aber nicht.

Empfehlungen des Mieterverbands

Früher riet der Verband meist uneingeschränkt zu einem Senkungsbegehren, da ein überflüssiges Begehren keine Nachteile hatte. Diesmal sei die Lage anders: Eine Mietzinsanpassung an den gesunkenen Referenzzinssatz könne zu einer Erhöhung führen.

Der Verband empfiehlt, den eigenen Anspruch mit einem Rechner oder einer Beratung zu prüfen, bevor ein Senkungsbegehren gestellt wird.

Wahrscheinlich profitieren Mieter, deren Mietzins seit dem 1. Mai 2012 nicht angepasst wurde oder die seit dem 1. Dezember 2023 eine Anpassung oder einen neuen Mietvertrag hatten.

Wohnungen Miete
Am Montag veröffentlicht das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) den neuen Referenzzinssatz, der voraussichtlich von 1,75 auf 1,50 Prozent sinkt. Hier Wohnungen in Zürich. - keystone

Keine Senkung ergibt sich meist für Mieterinnen mit Mietzinsanpassungen zwischen dem 1. Mai 2015 und dem 1. Dezember 2023. In Fällen dazwischen hängt es von der Berechnung der Kostensteigerungen ab.

Mieter müssen beim Vermieter ein schriftliches Senkungsbegehren einreichen, unter Einhaltung der Kündigungsfrist. Die Vermieterschaft hat dann innerhalb von dreissig Tagen Zeit zur Antwort.

Bundesamt veröffentlicht neuen Referenzzinssatz

Reagiert sie nicht oder lehnt ab, bleibt den Mieterinnen weitere dreissig Tage, um die Schlichtungsbehörde anzurufen.

Gemäss dem Verband könnten auch Vermieter die Anpassung des Referenzzinssatzes zum Anlass nehmen, den Mietpreis aufgrund der Teuerung zu erhöhen.

Bist du aktuell Mieterin oder Mieter?

Am Montag veröffentlicht das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) den neuen Referenzzinssatz, welcher voraussichtlich von 1,75 auf 1,50 Prozent sinkt.

Der im Jahr 2008 eingeführte Referenzzinssatz ist der durchschnittliche Zinssatz aller inländischen Hypothekarforderungen der Banken in der Schweiz. Der heutige Zinssatz gilt unverändert seit Dezember 2023.

Kommentare

User #2703 (nicht angemeldet)

an 5686. also wie soll das ihrer Meinung nach funktionieren ?.. alles grossen Unternehmen sind im Abbau .. was läuft falsch bei dir ? .. noch Weiterbildungen das man noch teurer und interessanter wird auf dem Markt ? Post im Abbau , Migros kette im Abbau.. zig konkurse ????? das hat mit Leistungen nichts mehr zu tun das ist eine Hexenjagd sonst nichts.

Huldrych Ammann

Elisabeth fürchtet sich nicht vor der 12 Mio. Schweiz. Und Cedi auch nicht.

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