Abbruch! Pfadis und Jäger müssen Schwyzer Hütten räumen
Der Kanton Schwyz plant den Abbruch von Waldhütten, was bei den Pfadis und Jägern auf Widerstand stösst. Die Hütten sind wichtige Rückzugsorte für die Jugend.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Schwyz plant bis 2026 vier Forst- und Waldhütten abzubrechen.
- Der Abriss soll aufgrund von fehlender Zonenkonformität erfolgen.
- Pfadis und Jäger sind enttäuscht.
Der Kanton Schwyz hat entschieden, in den Jahren 2025/2026 alle vier Forst- und Waldhütten zwischen der Haggenegg und Rotenflue abzubrechen. Darüber berichtete der «Bote der Urschweiz».
Diese Entscheidung betrifft einerseits vor allem die Hütte Spiss, die von den Pfadiabteilungen Schwyz und Brunnen genutzt wird. Sowie andererseits die Rubi, die einer Jagdgruppe dient. Die anderen beiden Hütten werden nicht mehr benutzt.
Pfadis überrascht und enttäuscht
Die betroffenen Pfadis sind über den Abbruch überrascht, da sie seit den 1990er-Jahren die Hütte mieten und unterhalten.
Selina Suter, Abteilungsleiterin der Pfadi Brunnen SZ, äusserte im «Bote der Urschweiz»: «Etwas Gleichwertiges wie den Spiss gibt es für uns im ganzen Kanton nicht.»
Die Spiss-Hütte bietet jährlich Platz für 200 bis 300 Kinder. Sie ist ein wichtiger Rückzugsort für Wochenenden in der Natur und fördert die psychische Gesundheit der Jugendlichen.
Gleich wie die Spiss ist auch die Rubi-Hütte noch in Betrieb. Die Betroffenheit über den geplanten Abbruch ist auch hier spürbar.
Felix Weber, ehemaliger Direktor des Tierparks Goldau, nutzt das Haus mit seiner Jagdgruppe. Er kritisierte und betonte: «Solche Strukturen sollte man behalten. So etwas darf nicht aufgegeben werden.»
Die Entscheidung des Kantons zeige die Diskrepanz zwischen bürokratischen Vorgaben und den Bedürfnissen der Bevölkerung.
Schwyzer Regierungsrat erklärt Gründe für Abriss
Der Schwyzer Regierungsrat André Rüegsegger erklärte, dass der Abbruch im Zusammenhang mit dem Schutz von Naturgebieten steht. Und die Nutzungen nicht zonenkonform seien.
«Die in den vergangenen Jahren ermöglichte Zwischennutzung darf nicht dazu führen, dass ausserhalb der Bauzone und in zum Teil geschützten Gebieten ehemalige kantonale Forsthütten auf unabsehbare Zeit für Freizeit-Zwecke durch Private genutzt werden», so Rüegsegger im «Bote der Urschweiz».
Deshalb sollen weitere Investitionen in die Hütten, die nun nötig seien, durch den Kanton nicht mehr getätigt werden.