Tauender Permafrost bedroht Dutzende von SAC-Hütten
Laut einer neuen Studie könnte über ein Drittel der SAC-Hütten künftig instabil werden. Grund dafür ist der tauende Permafrost.
Das Wichtigste in Kürze
- Der tauende Permafrost bedroht künftig immer mehr SAC-Hütten.
- 42 seien laut einer Studie potenziell durch Felsstürze aus Permafrostgebieten bedroht.
- Zudem seien bei den Hütten Anpassungen bei der Trinkwasserversorgung notwendig.
Über ein Drittel Hütten des Schweizer Alpen-Clubs könnte künftig durch tauenden Permafrost instabil werden. 42 Hütten sind zudem potenziell durch Felsstürze aus Permafrostgebieten bedroht. Das sind Studienergebnisse, die am Dienstag veröffentlicht wurden.
Anpassungen bei der Wasserversorgung der 152 Hütten des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) seien notwendig, um die Trinkwasserversorgung langfristig zu sichern. «Rund 29 Hütten, die in ihrem Einzugsgebiet am Anfang dieses Jahrhunderts noch Gletscher aufwiesen, werden diese bis 2030 verlieren. Bis 2050 betrifft dies weitere 25 Hütten», lässt sich Ulrich Delang, Bereichsleiter Hütten beim SAC, in der Medienmitteilung zum Studienpaket «Hütten 2050» zitieren.
Könnten Gäste heute bei knapp einem Drittel der SAC-Hütten noch einen Gletscher sehen, werde dies bis 2050 nur noch bei zehn Prozent der Unterkünfte der Fall sein, bis Ende des Jahrhunderts bei keiner. Das geschmolzene Eis werde in den nächsten 25 Jahren bei 21 Hütten in einem Umkreis von zwei Kilometern grössere Seen entstehen lassen.
Veränderungen wird es auch bei den Zustiegen geben: Aktuell führten diese im Sommer und Winter bei 22 Unterkünften über Gletscher, in einem Vierteljahrhundert werde dies nur noch bei sechs Hütten zutreffen.
Tauender Permafrost, steigende Naturgefahren und veränderte Landschaftsbilder verlangten hohe Investitionen und Anpassungen im Hüttenbau. Die Gelder aus dem SAC-Hüttenfonds reichten nicht aus, um die Bauprojekte alleine zu stemmen. Der SAC ist darum laut eigenen Angaben auf starke Partner und Spenden angewiesen.