Wildcamper deponieren Abfall – Glarner Hüttenwartin sauer

Dominik Neuhaus
Dominik Neuhaus

Glarus,

Wildcampen boomt in der Schweiz gerade zur Sommerferienzeit. Dies führt aber zu Konflikten – mit Mensch und Natur.

muttseehütte
Die Muttseehütte im Glarnerland lockt viele Instagram-Wanderer an. (Archivbild) - Glarnerland Tourismus

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Glarner Hüttenwartin ärgert sich über den Müll, den Wildcamper bei ihr hinterlassen.
  • Auch die Natur leidet unter dem Wildcamping-Boom.
  • Die Gemeinde Glarus will die Wildcamper mit «Basecamps» besser bündeln.

Irgendwo in der Natur ein Zelt aufstellen und darin übernachten: Wildcampen erlebt in der Schweiz momentan einen regelrechten Boom – vor allem in den Bergen. Fotos davon gehen in den sozialen Medien viral.

Hast du schon einmal irgendwo in der Natur dein Zelt aufgeschlagen?

Doch Wildcampen ist für die Natur nicht unbedenklich und kann zu Problemen mit der lokalen Bevölkerung führen.

Dies zeigt das Beispiel der Muttseehütte im Glarnerland. Sie liegt auf über 2500 Metern über Meer und wird vom Schweizer Alpen-Club (SAC) betrieben.

Hüttenwartin Claudia Freitag sagt gegenüber SRF: «An schönen Tagen stehen 20 bis 30 Zelte vor der Hütte. Viele brauchen ungefragt WCs, holen ungefragt Wasser oder kommen, um ihren Müll zu entsorgen. Das ist das, was einem dann einfach negativ in Erinnerung bleibt.»

claudia freitag muttseehütte
Claudia Freitag ist Hüttenwartin der Muttseehütte. - Muttseehütte

Vor allem der Müll, den die Wildcamper hinterlassen, ist für die Hüttenwartin eine grosse Belastung. Es sei das eine, wenn sie mal erklären müsse, dass es nicht in Ordnung sei, grosse Abfallsäcke zu deponieren. «Wenn du es an einem Wochenende aber 30 Personen erklären musst, ist es sehr streng. Nebst dem Daily-Business, das wir in einer SAC-Hütte haben.»

Wildcamper vertrieben Steinböcke – Gemeinde will «Basecamps» einrichten

Der Wildcamping-Hype wirkt sich auch negativ auf die Pflanzen- und Tierwelt aus. Dies zeigt laut SRF ein Bericht im Auftrag der Gemeinde Glarus Süd. Demnach sei die Steinbockkolonie aus dem Gebiet verschwunden.

Zudem würde die Flora, also die Pflanzenwelt, durch die Scharen von Wildcampern zertrampelt und zerstört.

Nun plant die Gemeinde Glarus Süd neue Massnahmen, um die Massen besser bewältigen können. So sollen etwa an stark frequentierten Punkten vorübergehend «Basecamps» für Wildcamper eingerichtet werden. Mit kleiner Infrastruktur, wie etwa sanitären Anlagen.

Ziel ist, dass sich die Wildcamper möglichst alle an einem Ort ansammeln.

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Kommentare

User #8590 (nicht angemeldet)

Diese Hütten waren früher schmuddelig, kalt und es gab Wasser und Brot. Die Ansprüche sind gestiegen - zu recht, wir leben nicht mehr im Mittelalter. Wem das nicht passt, braucht weder eine Hütte zu betreiben noch eine zu nutzen.

User #5650 (nicht angemeldet)

Verleidet auf diesen Hütten, Vorschriften, Erziehung usw. Wanderstöcke draussen lassen, Rucksäcke auch draussen lassen, Schuhe ausziehen, Jacke nur sn die Garderobe, Einziehschlafsack benützen um die Bettwäsche zu schonen, ähm ich schlafe in Bettwäsche, die schon 20 andere verschwitzt haben? Nein, wirklich nur noch blöd, am besten Picknick im Migros kaufen und auf einen Stein sitzen zum essen. Ohne Palaver von der Hüttenwartin (die freiwillig da oben ist)

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